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Renin
Was bedeutet der Laborwert Renin?
Renin ist ein Hormon-ähnliches Enzym, das im sogenannten juxtaglomerulären Apparat in den Nieren gebildet wird. Es ist Bestandteil des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS). Renin wird bei Blutdruck-Abfall ausgeschüttet; es wandelt die Hormon-Vorstufe Angiotensinogen in das gefäßverengende Hormon Angiotensin I um und erhöht so indirekt den Blutdruck.
Wann wird der Laborwert Renin gemessen (welche Indikation)?
Ärzte lassen den Renin-Wert unter anderem beim Verdacht auf nierenbedingten Bluthochdruck (renovaskuläre Hypertonie) sowie zur Abklärung von erhöhten Aldosteron-Werten und niedrigen Kalium-Werten bestimmen.
Wie wird der Laborwert Renin gemessen?
Renin wird im Blut gemessen. Die Blutentnahme erfolgt im Stehen und im Liegen.
Wie lauten die Referenzwerte für den Laborwert Renin?
Für Erwachsene gelten folgende Renin-Referenzwerte:
- im Stehen: 4,10-44,70 pg/ml
- im Liegen: 2,90-27,60 pg/ml
Was bedeutet eine Erhöhung des Laborwerts Renin?
Mögliche Ursachen für erhöhte Renin-Werte sind:
- Überproduktion von Aldosteron, die nicht durch eine Störung der Nebennieren verursacht ist, sondern durch eine gesteigerte Stimulierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS), zum Beispiel durch Nierenerkrankungen, Herzerkrankungen oder Lebererkrankungen; sogenannter sekundärer Hyperaldosteronismus
- Morbus Addison (Nebennierenrinden-Schwäche, Nebennierenrinden-Insuffizienz)
- Einnahme von Glukokortikoiden (z.B. Kortison)
- Renin-produzierende Tumoren (z.B. Nierenkrebs, Lungenkrebs)
Salzmangel, Flüssigkeitsmangel, ein zu niedriger Blutdruck (Hypotonie) sowie bestimmte Medikamente (wie Abführmittel, Anti-Baby-Pille, Blutdruck-Mittel) können zu Messstörungen und falsch hohen Renin-Werten führen.
Was bedeutet eine Erniedrigung des Laborwerts Renin?
Niedrige Renin-Werte sind ein Hinweis auf das Conn-Syndrom (primärer Hyperaldosteronismus), das durch eine Überproduktion von Aldosteron gekennzeichnet ist. Ursache ist meist ein gutartiger Nebennieren-Tumor (Nebennieren-Adenom).
Hoher Salzkonsum, Bluthochdruck und Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) können zu Messstörungen und falsch niedrigen Renin-Werten führen.