STH (Somatropes Hormon, Somatotropin)

Was bedeutet der Laborwert STH?

STH (Somatropes Hormon, Somatotropin) ist das Wachstumshormon, auch GH (Growth Hormone) oder HGH (Humane Growth Hormone) genannt. STH fördert Wachstum und Reifung des Körpers, steigert die Eiweiß-Produktion, den Fettumsatz und die Knochenmineralisation. Es wird in der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) gebildet und unterliegt der Steuerung von Hormonen aus dem Hypothalamus, einer Region im Zwischenhirn. Erhöhte STH-Werte führen bei Kindern zu Riesenwuchs und bei Erwachsenen zur sogenannten Akromegalie (Vergrößerung der Akren wie Hände, Füße, Jochbein, Nase etc.).

Wann wird der Laborwert STH gemessen (welche Indikation)?

STH (Somatropes Hormon, Somatotropin) wird bei Wachstumsstörungen gemessen, also entweder bei sehr kleinwüchsigen (bzw. langsam wachsenden) oder ungewöhnlich großen (bzw. schnell wachsenden) Kindern, um die Ursache abzuklären. Auch Erwachsene, deren Akren sich auffällig vergrößern, kann eine Wachstumshormon-Analyse sinnvoll sein. Des Weiteren kann eine STH-Messung beim Verdacht auf Erkrankungen der Hirnanhangsdrüse durchgeführt werden.

Wie wird der Laborwert STH gemessen?

STH (Somatropes Hormon, Somatotropin) wird im Blut gemessen. Die Blutentnahme erfolgt meist früh morgens und nüchtern.

Wie lauten die Referenzwerte für den Laborwert STH?

Die Referenzwerte für das Wachstumshormon STH (Somatropes Hormon, Somatotropin) sind:

  • nach der Pubertät: 0,8 ng/ml bzw. < 372 pmol/l
  • vor der Pubertät: 1-10 ng/ml bzw. 47-465 pmol/l

Was bedeutet eine Erhöhung des Laborwerts STH?

Einer Erhöhung von STH (Somatropes Hormon, Somatotropin) kann eine Erkrankung der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) zugrunde liegen, bei der zu viele Wachstumshormone gebildet werden (z.B. hormonproduzierender Tumor). Andere Gründe für eine STH-Erhöhung sind Stress oder Unterzuckerung während der Blutentnahme.

Was bedeutet eine Erniedrigung des Laborwerts STH?

Ursache von zu niedrigen STH-Werten kann eine Schwäche der Hirnanhangsdrüse (Hypophysen-Insuffizienz) sein. Dies lässt sich allerdings nur durch weitere Untersuchungen, z.B. einen GNRH-Test (Stimulationstest bei Verdacht auf STH-Mangel bei Hypophysen-Insuffizienz) diagnostizieren.

Weitere Informationen

Autor: Dr. med. M. Waitz
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum: Januar 2012
Letzte Aktualisierung: Januar 2015
Aktualisiert durch: Simon Korn, M.Sc. Biologie
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL): Labtestsonline. www.labtestonline.de (Abruf: 01/2015)
Furger, P.: Labor quick. Thieme, Stuttgart 2013
Neumeister, B.: Klinikleitfaden Labordiagnostik. Elsevier Urban & Fischer, München 2009
Pschyrembel. Klinisches Wörterbuch. De Gruyter, Berlin 2014