TRH (Thyreotropin-Releasing-Hormone)

Was bedeutet der Laborwert TRH?

Das TRH (Thyreotropin-Releasing-Hormone) wird im Hypothalamus – einem Bereich des Zwischenhirns – gebildet. Es reguliert die Bildung und Freisetzung von TSH (Thyroidea-Stimulierendes Hormon) in der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), welches wiederum die Schilddrüsen-Hormone T3 und T4 steuert. Mittels TRH-Test können Schilddrüsen- und Hypophysen-Funktionsstörungen ermittelt werden.

Wann wird der Laborwert TRH gemessen (welche Indikation)?

Der TRH-Test kann eingesetzt werden:

  • zur Überprüfung der TSH-Freisetzung bei Schilddrüsen-Funktionsstörungen
  • bei TSH-produzierenden Tumoren
  • zum Nachweis einer Schilddrüsen-Hormon-Resistenz

Wie wird der Laborwert TRH gemessen?

Beim TRH-Test wird zunächst der TSH-Wert im Blut (also des Thyroidea-Stimulierenden Hormons der Hirnanhangsdrüse) gemessen. Dann erhält der Untersuchte eine bestimmte Dosis TRH (Thyreotropin-Releasing-Hormone), meist in die Vene gespritzt. Nach 30 Minuten erfolgt eine weitere Blutentnahme, um den TSH-Wert erneut zu messen.

Wie lauten die Referenzwerte für den Laborwert TRH?

Nach dem TRH-Test gelten folgende Referenzwerte:

  • TSH-Anstieg: > 2,5-fach
  • TSH-Maximum: < 20 μU/ml

Was bedeutet eine Erhöhung des Laborwerts TRH?

Ein zu hoher Anstieg von TSH nach dem TRH-Test spricht für eine Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose) oder eine Schilddrüsen-Hormon-Resistenz.

Was bedeutet eine Erniedrigung des Laborwerts TRH?

Einem fehlenden oder zu geringen Anstieg von TSH nach dem TRH-Test können eine Schilddrüsen-Überfunktion (Hyperthyreose), eine Schilddrüsen-Autonomie oder eine Hypophysen-bedingte Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose) zugrunde liegen. Bei der Einnahme von Schilddrüsen-Hormonen kann es ebenfalls zum verminderten TSH-Anstieg kommen.

Weitere Informationen

Autor: Dr. med. M. Waitz
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum: Januar 2012
Letzte Aktualisierung: Januar 2015
Aktualisiert durch: Simon Korn, M.Sc. Biologie
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL): Labtestsonline. www.labtestonline.de (Abruf: 01/2015)
Furger, P.: Labor quick. Thieme, Stuttgart 2013
Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2015
Neumeister, B.: Klinikleitfaden Labordiagnostik. Elsevier Urban & Fischer, München 2009