Tumormarker

Tumormarker sind Laborwerte, die der Arzt zur Verlaufskontrolle von Krebserkrankungen bestimmt. Diese „Krebsmarker“ sind Bestandteile von Krebszellen oder Stoffwechsel-Produkte, die im Rahmen einer Krebserkrankung gebildet werden. Bei erhöhten Werten von Tumormarkern liegt aber nicht immer Krebs vor – warum nicht, lesen Sie hier.

Was bedeuten die Tumormarker?

Als Tumormarker bezeichnet man Laborwerte, die der Arzt meist zur Verlaufskontrolle von Krebserkrankungen bestimmen lässt. Es handelt sich bei diesen „Krebsmarkern“ entweder um Bestandteile der Krebszellen selbst oder um Stoffwechsel-Produkte, die im Rahmen der Krebserkrankung gebildet werden, wie Eiweiße, Hormone oder Enzyme.

Wann werden die Tumormarker gemessen (welche Indikation)?

Tumormarker werden während einer Krebstherapie und Krebsnachsorge gemessen, um den Verlauf der Krebserkrankung zu beurteilen. Tumormarker sind jedoch nicht spezifisch für eine bestimmte Erkrankung; viele kommen beispielsweise auch bei Entzündungen vermehrt im Blut vor. Deshalb bedeutet der Nachweis eines Tumormarkers im Blut nicht zwangsläufig, dass eine Krebserkrankung vorliegt. Zur Krebs-Früherkennung sind diese Laborwerte daher in der Regel nicht oder bis auf wenige Ausnahmen geeignet.

Hier eine Übersicht über Tumormarker und einige Krebserkrankungen, bei denen diese Laborwerte häufig bestimmt werden:

  • AFP (Alpha-Fetoprotein): Leberkrebs
  • CA 549: Brustkrebs
  • CA 125 (Cancer-Antigen 125): Eierstockkrebs
  • CA 15-3 (Cancer-Antigen 15-3): Brustkrebs, Eierstockkrebs
  • CA 19-9 (Carbohydrate-Antigen 19-9): Bauchspeicheldrüsenkrebs, Gallenwegskrebs
  • CA 72-4 (Cancer-Antigen 72-4): Magenkrebs, Eierstockkrebs
  • CEA (Carcinoembryonales Antigen): Darmkrebs, Lebermetastasen
  • CYFRA 21-1(Cytokeratin- Fragment 19): Lungenkrebs (nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom)
  • HCG (Humanes Choriongonadotropin): Keimzelltumoren
  • MCA (Mucin-like Cancer-associated Antigen): Brustkrebs
  • NSE (Neuronenspezifische Enolase): Lungenkrebs (kleinzelliges Bronchialkarzinom)
  • PSA (Prostataspezifisches Antigen): Prostatakrebs
  • SCC (Squamous Cell Carcinoma Antigen): Gebärmutterhalskrebs
  • TG (Thyreoglobulin): Schilddrüsenkrebs

Wie werden die Tumormarker gemessen?

Tumormarker werden meistens im Blut gemessen, seltener im Urin, im Gewebe oder in den Zellen.

Wie lauten die Referenzwerte für die Tumormarker?

Es gibt Referenzwerte für die einzelnen Tumormarker, also Werte, die beim Gesunden nicht überschritten werden; sogenannte Toleranzwerte oder Cut-off-Werte. Wichtig für die Verlaufsbeurteilung der Krebserkrankung ist aber auch, ob und wie sich die Tumormarker-Werte während der Therapie verändern: Fallen die Werte zum Beispiel ab, spricht dies dafür, dass die Krebsbehandlung anschlägt.

Was bedeutet eine Erhöhung der Tumormarker?

Erhöhte Tumormarker-Werte können für eine erhöhte Tumoraktivität sprechen. Steigen die Tumormarker-Werte also während der Krebstherapie oder im Rahmen der Krebsnachsorge an, müssen weitere Untersuchungen zeigen, ob die Krebserkrankung tatsächlich weiter fortschreitet. Erhöhte Tumormarker-Werte können aber auch andere – nicht krebsbedingte – Gründe haben, zum Beispiel eine Entzündung im Körper.

Was bedeutet eine Erniedrigung der Tumormarker?

Fallen die Tumormarker-Werte während der Krebstherapie oder im Rahmen der Krebsnachsorge ab, spricht dies dafür, dass die Therapie anschlägt und der Tumor erfolgreich bekämpft wurde.

Weitere Informationen

Autor: Dr. med. M. Waitz
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum: Januar 2012
Letzte Aktualisierung: Januar 2015
Aktualisiert durch: Simon Korn, M.Sc. Biologie
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL): Labtestsonline. www.labtestonline.de (Abruf: 01/2015)
Deutsches Krebsforschungszentrum, Krebsinformationsdienst: http://www.krebsinformationsdienst.de/untersuchung/tumormarker.php
(Abruf: 01/2015)
Neumeister, B.: Klinikleitfaden Labordiagnostik. Elsevier Urban & Fischer, München 2009
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Fakultät für Klinische Medizin Mannheim:
www.ma.uni-heidelberg.de/inst/ikc/ikc-tumormarker.html (Abruf: 01/2015)