„Endlich keine Brille mehr!“ – Alternative Augenlasern

Brille
©Bastian Wiedenhaupt / pixelio

„Vor allem beim Sport hat mich meine Brille gestört, ständig beschlugen die Gläser“, begründet die Projektmanagerin Marina P. ihre Entscheidung zu einer Augenlaser-Operation. „Aber auch beim Ausgehen wollte ich endlich auf Kontaktlinsen verzichten können. Die habe ich nie sehr gut vertragen, aber ohne Brille mochte ich mich einfach lieber.“

Sich ohne Brille attraktiver zu fühlen, ist ein nicht seltener Grund vieler Brillenträger sich unter Umständen für einen Lasereingriff zu entscheiden. Zudem empfinden sie den Umgang mit Brille oder Kontaktlinsen oft als aufwendig und einschränkend. Knapp zwei Drittel aller Deutschen sind jedoch auf eine Sehhilfe angewiesen. Die meisten greifen auf eine Brille zurück, nur jeder Zehnte verwendet Kontaktlinsen. Augenlasern gilt heute als eine wahre Alternative zu Brille und Kontaktlinsen. Wie Marina P., entscheiden sich jedes Jahr über 100.000 Deutsche gegen klassische Sehhilfen und für einen Lasereingriff am Auge.                                                                                                         

Für wen ist eine Augenlaser – Operation geeignet?

Marina P. ist 36 Jahre alt und war bis zu ihrem Eingriff knapp zehn Jahre Brillenträgerin. Bei ihr wurde damals eine Kurzsichtigkeit festgestellt. Vor der Operation hatte sie eine Sehschwäche von -4 und -3,5 Dioptrien, welche in den letzten Jahren unverändert geblieben war. Die Behebung der Sehschwäche mittels Laserverfahren hängt sowohl von der Art als auch von der Stärke der Fehlsichtigkeit ab. Gut behandelbar ist beispielsweise eine Kurzsichtigkeit mit einer geringen Dioptrien Stärke, wie es bei Marina P. der Fall war.

Um optimale Voraussetzungen für die Operation zu schaffen, gibt es allgemeine Kriterien, die zusätzlich erfüllt werden sollten. Dies sind unter anderem:

  • ein Mindestalter von 18 Jahren
  • keine vorliegenden Augenerkrankungen wie Grüner oder Grauer Star
  • bei Allergikern sollte der Eingriff außerhalb der Allergiephase durchgeführt werden
  • die Fehlsichtigkeit sollte mindestens ein bis eineinhalb Jahre stabil sein
  • bei anderen Erkrankungen wie beispielsweise Rheuma ist eine OP unter Umständen nicht möglich
  • bestimmte Medikamente sollten nicht eingenommen werden, weil sie die Heilungsphase der Hornhaut beeinflussen können

Welche Laserverfahren am Auge gibt es?

Die Anfänge der sogenannten refraktiven Chirurgie, also der operativen Eingriffe um Fehlsichtigkeit zu beheben, liegen in den 1980er Jahren. Grundsätzlich wird dabei eine bestimmte errechnete Menge an Hornhaut abgetragen, um die Fehlsichtigkeit auszugleichen. In den letzten Jahrzehnten wurden die Laserverfahren kontinuierlich weiterentwickelt. Heute zählen Verfahren wie die Laser-in-situ-Keratomileusis (LASIK), die Femto-LASIK, sowie die Laser-assistierte-subepitheliale-Keratomileusis (LASEK) oder die Photorefraktive Keratektomie (PRK) zu wissenschaftlich anerkannten Augenlaser-Verfahren. Die derzeit am häufigsten angewendete Methode ist dabei die LASIK, die als eine Weiterentwicklung der ersten Laserverfahren PRK und LASEK gilt. Bei dieser Methode wird zunächst ein seitlicher Schnitt in die Hornhaut gesetzt, wodurch ein kleines Hornhaut-Scheibchen („Flap“) entsteht. Dieses wird für die Laserkorrektur zunächst auf- und nach dem Abtragen wieder zurückgeklappt. Mittlerweile gibt es neuere Augenlaser-Verfahren wie etwa ReLEx smile. Diese laufen noch minimalinvasiver ab, was bedeutet, dass es nur noch eines winzigen Schnittes in die Hornhaut bedarf. Auch Marina P. wurde mittels dieser sogenannten Femto-LASIK-Methode von ihrer Kurzsichtigkeit befreit.

Wie ist der Ablauf einer Augenlaser-Operation?

„Da mein Bruder dieselbe OP bereits hatte machen lassen, wusste ich, was auf mich zukommt. Die Operation an sich habe ich als sehr kurz empfunden, den Eingriff selbst zwar als ein wenig unangenehm, wegen dem leichten Druckgefühl aber nicht als schmerzhaft.“

Da Augenlaser-Operationen wie die LASIK keine Vollnarkose erfordern, werden sie in der Regel ambulant gemacht, das heißt der Patient kann am selben Tag wieder nach Hause. Oft werden beide Augen am selben Tag hintereinander operiert oder zumindest in kurzem Abstand zueinander.

Wichtig ist, dass die Augen vorher nicht gereizt und zudem ungeschminkt sind. Die Augentropfen, die man vor dem Eingriff erhält, wirken betäubend, sodass man nahezu schmerzfrei ist. Das Druckgefühl, das viele beschreiben, entsteht, weil das Auge sich während der Operation nicht bewegen darf. Deshalb wird der Augapfel mittels Unterdruck sozusagen angesaugt und stillgehalten. Augenlaser-Eingriffe dauern oft nur wenigen Minuten.

Wie geht es nach der Augenlaser-Operation weiter?

Marina P. wurde an einem Freitag operiert und konnte bereits am Montag wieder arbeiten. Da es sich um einen verhältnismäßig kleinen Eingriff handelt, der ohne eine Vollnarkose durchgeführt werden kann, sind die meisten nach nur wenigen Tagen wieder einsatzfähig.

Bei der LASIK-Methode kann man meist nach nur wenigen Stunden wieder gut sehen, wobei sich die volle Sehkraft nach und nach einstellt. Wer operiert wird, sollte nach dem Eingriff abgeholt werden. Autofahren ist am selben Tag noch nicht möglich. Erst wenn wieder eine ausreichende Sehkraft besteht und der Augenarzt bei der Nachkontrolle grünes Licht dafür gibt, darf man wieder hinter das Steuer. Bei LASIK-Operationen ist dies oft nach ein bis zwei Tagen der Fall.

Aber wie bei jeder Operation bleibt auch bei Augenlaser-Operationen immer ein gewisses Restrisiko. So können auch hier Nebenwirkungen auftreten, wie beispielsweise:

  • trockene und tränende Augen
  • Lichtempfindlichkeit
  • schlechtes Sehen während der Dämmerung

Maßgeblich für den Erfolg einer Augenlaser-Operation ist die Erfahrung des Operateurs als auch das Einhalten der Verhaltensregeln seitens des Patienten wie:

  • die regelmäßige Nachkontrolle beim Augenarzt
  • die Anwendung der verschriebenen Augentropfen
  • das Beachten bestimmter Hygienemaßnahmen

Marina P. ist mit ihrem Operationsergebnis zufrieden: „Ich bin sehr froh mich für diesen Eingriff entschieden zu haben und genieße es jetzt wieder, weder beim Sport noch sonst wo eine Brille tragen zu müssen.“

Weitere Informationen

Autor: Sabina Filipovic, M.A. medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum: Juli 2017
Quellen:
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V.: http://cms.augeninfo.de/hauptmenu/augenheilkunde/sehen-ohne-brille-refraktive-chirurgie.html (Abruf: 07/2017)
Verband der Spezialkliniken Deutschlands für Augenlaser und Refraktive Chirurgie e.V.: http://www.vsdar.de/ (Abruf: 07/2017)