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Saftkuren: Das ist ihr Nutzen aus wissenschaftlicher Sicht
Bei Saftkuren, auch Saftfasten genannt, verzichten Sie mehrere Tage auf feste Nahrung. Sie nehmen nur Flüssiges zu sich und trinken täglich mehrere Gläser Obst- und Gemüsesäfte sowie Wasser und ungesüßte Tees. Saftkuren sollen den Körper entgiften und entlasten. Ob dies wirklich der Fall ist, welche Vorteile Saftkuren haben und wer lieber darauf verzichten sollte, erfahren Sie hier.
So läuft eine Saftkur ab
Es gibt verschiedene Arten von Saftkuren. Der Ablauf ist aber meistens der Gleiche: Sie trinken über den Tag verteilt mehrere Gläser Obst- und Gemüsesäfte, dazu reichlich Wasser und gegebenenfalls ungesüßte Tees. Wer nicht auf Kaffee verzichten mag, sollte ihn nur schwarz, also ohne Milch und Zucker, trinken. Insgesamt trinken Sie bei einer Saftkur etwa eineinhalb Liter Säfte und zwei bis drei Liter Wasser oder Tee am Tag.
Häufig erfolgt vor der Saftkur eine Darmentleerung mittels abführender Maßnahmen wie Abführmittel und/oder eine Darmspülung. Dies wird als Colon Cleansing bezeichnet. Der Verdauungstrakt soll so vollständig gereinigt und von allen Schadstoffen befreit werden.
Nach den Safttagen ist es ratsam, sich ballaststoffreich zu ernähren, vorzugsweise mit Obst, Gemüse oder frischen Säften aus Rohkost. Feste Nahrungsmittel werden nach und nach, ähnlich wie bei einer Fastenkur, wieder in den Speiseplan eingeführt.
Welche Säfte eignen sich für eine Saftkur?
Für eine Saftkur eignen sich am besten Säfte, die aus frischem Obst und Gemüse bestehen, da sie reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidanzien sind. Besonders beliebt sind grüne Säfte, die zum Beispiel aus Spinat, Gurke, Sellerie und Apfel hergestellt werden. Sie liefern viele Nährstoffe. Auch rote Säfte, die Rote Bete, Möhren oder Tomaten enthalten, sind oft Teil einer Saftkur, weil sie gut für das Herz-Kreislauf-System sind und viel Vitamin C enthalten.
Wichtig ist, dass Sie frisch gepresste Säfte ohne Zusatzstoffe wählen. Sie können die Säfte entweder selbst zu Hause mit einem Entsafter herstellen oder fertige Saftkur-Pakete kaufen. Diese Pakete enthalten in der Regel eine Auswahl an kaltgepressten Säften, die genau auf eine Saftkur abgestimmt sind. Solche Pakete sind praktisch, da die Säfte fertig gemixt geliefert werden und Sie sich keine Gedanken über die richtige Zusammenstellung machen müssen.
Wie lange dauert eine Saftkur?
Saftkuren werden klassischerweise über mehrere Tage durchgeführt. Für Anfänger sind zwei bis drei Tage ratsam. Menschen, die häufiger saftfasten, können eine Fünf-Tage-Saftkur machen oder sogar noch länger auf feste Nahrung verzichten. Wenn Sie sich für ein fertiges Saftkur-Paket entscheiden, erhalten Sie oft eine Anleitung inklusive Zeitplan für Ihre Saftkur dazu.
Wer sollte keine Saftkuren machen?
Gesunde Menschen vertragen eine Saftkur, die wenige Tage dauert, in der Regel gut. Es kommt zu keinen Mangelerscheinungen. Nur auf Dauer kann Saftfasten zu einem Nährstoffmangel, zum Beispiel an Eiweißen und Fetten, führen.
Nebenwirkungen einer Saftkur äußern sich gelegentlich mit Kopfschmerzen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kreislaufproblemen und Frieren. Manche Menschen leiden während des Saftfastens unter Verdauungsbeschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall.
Nicht zu empfehlen ist Saftfasten bei Kindern und Jugendlichen, Schwangeren und Stillenden sowie alten Menschen. Saftkuren sind nicht oder nur nach ärztlicher Rücksprache geeignet für Menschen mit:
- schweren Herzkrankheiten
- Nierenerkrankungen
- Krebserkrankungen
- Gicht
- Diabetes mellitus Typ 1
- Gallenproblemen (z. B. Gallensteinen)
- Essstörungen (wie Magersucht, Bulimie, Binge-Eating-Störung)
Saftkuren: Bewertung aus wissenschaftlicher Sicht
Es liegen insgesamt zu wenige aussagekräftige Studien vor, die eine Wirksamkeit von Entgiftungskuren wie den Saftkuren untersucht und belegt haben. Den Körper mittels solcher Kuren von Schadstoffen zu reinigen, ist aus wissenschaftlicher Sicht nicht nötig. Ein gesunder Organismus kann sich selbst von unerwünschten Stoffen aus der Nahrung befreien, indem er diese über die Leber, Nieren, Darm, Lungen und Haut ausscheidet. Bei tatsächlichen Giften, wie einer übermäßigen Zufuhr von Alkohol, Tabak oder Medikamenten, reicht eine Saftkur nicht aus, um diese Toxine zu eliminieren.
Zur Entgiftung scheint sich eine Saftkur also nicht zu eignen. Und auch zur Gewichtsabnahme sind Saftkuren nicht geeignet. Dennoch hat eine Saftkur aus wissenschaftlicher Sicht einige Vorteile:
- Da Säfte aus frischem Obst und Gemüse reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidanzien sind, versorgt eine Saftkur den Körper mit vielen wichtigen Nährstoffen.
- Eine Saftkur bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Ernährungsgewohnheiten zu überdenken und sich obst- und gemüsereicher – und generell bewusster und gesünder – zu ernähren.
- Durch die Flüssigkeit und die leichtere Verdaulichkeit der Säfte bekommt der Magen-Darm-Trakt eine Pause von festen Lebensmitteln, was die Verdauung entlasten kann.
Weitere Informationen
Autor: Redaktion medproduction
Medizinische Qualitätssicherung: Dr. med. Martin Waitz
Datum: November 2024
Quellen:
AOK: Saftkur selber machen: Was bringt das Säftefasten wirklich? https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/abnehmen/saftkur-selber-machen-nutzen-und-risiken/ (Abruf: November 2024)
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE e. V.): Entgiftungsdiäten. https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/diaeten-und-fasten/entgiftungsdiaeten/ (Abruf: November 2024)
Livefresh: 5-Tage Saftkur. https://livefresh.at/products/klassische-saftkur-5-tage (Abruf: November 2024)