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Sauna: Vorteile für die Gesundheit
Das Wort Sauna stammt aus dem Finnischen und bedeutet „Schwitzstube“. Der Legende zufolge waren es finnische Olympiade-Teilnehmer, die in den 1930er Jahren das kollektive Schwitzen auch in Deutschland populär machten. Seitdem schwitzen über 30 Millionen Menschen hierzulande jedes Jahr in öffentlichen und privaten Schwitzstuben: Der regelmäßige Gang in die Sauna gehört für viele Menschen zum wesentlichen Bestandteil einer gesunden Lebensweise. Doch wie gesund ist die Sauna wirklich? Welche Vorteile hat Saunieren für die Gesundheit? Hier erfahren Sie, welche positiven Effekte der Saunagang auf Herz und Kreislauf hat und wann Sie lieber nicht in die Sauna gehen sollten.
Fast ein Drittel aller Menschen hierzulande schwitzen jährlich in der Sauna, am liebsten im Winter, um ihrem Körper etwas Gutes zu tun und zu entspannen. Rund 10.000 öffentliche Saunen und etwa 1,7 Millionen private Saunen finden sich in Deutschland. Passionierte Saunagänger verbinden damit wohlige Wärme, Entspannung und Erholung sowie ein gutes Körpergefühl durch das Schwitzen und das anschließende Abkühlen im kalten Tauchbecken oder an der frischen Luft. Tatsächlich hat regelmäßiges Saunieren einige positive Effekte auf die Gesundheit, es gibt aber auch einige Mythen – und für manche Menschen kann der Saunagang auch zur gesundheitlichen Gefahr werden.
Sauna-Auswirkungen auf Herz und Kreislauf
Welche Auswirkungen hat Saunieren auf das Herz-Kreislauf-System? Durch das Schwitzen wird das Herz-Kreislauf-System kräftig angekurbelt, schließlich herrschen in der klassischen finnischen Sauna Temperaturen zwischen 80 und 100 Grad. Die Blutgefäße weiten sich, das Herz muss schneller schlagen und die Haut kühlt sich ab. Beim anschließenden Abkühlen im kalten Wasser oder an der kalten Luft ziehen sich die Blutgefäße wieder zusammen. Was zunächst nach einer starken Belastung für unseren Körper klingt, zahlt sich anscheinend langfristig aus: Studien zufolge kann regelmäßiges Saunieren das Risiko senken, an den Folgen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben und es wirkt sich auch positiv auf den Blutdruck aus. Außerdem scheint das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, für regelmäßige Saunagänger niedriger zu sein.
Kann Saunieren den Körper entschlacken?
Viele Menschen glauben, dass durch das Schwitzen in der Sauna Giftstoffe aus dem Körper über den Schweiß ausgeschieden werden und der Körper so entschlackt wird. Doch dies ist ein Mythos, der sich wissenschaftlich nicht beweisen lässt. Zwar kann man durchaus einen halben Liter Flüssigkeit während eines Saunagangs ausschwitzen, aber es finden sich nicht mehr Gifte darin als in anderen Körperflüssigkeiten. Somit ist es nicht möglich, durch das Saunieren den Körper zu entschlacken oder zu entgiften – auch wenn dies eine schöne Vorstellung ist.
Wann Sie nicht in die Sauna dürfen
Regelmäßiges Saunieren kann die Gesundheit also grundsätzlich fördern. Doch es gibt auch Ausnahmen: In einigen Fällen kann der Saunagang sogar zum Gesundheitsrisiko werden. In diesen Fällen sollten Sie nicht oder nur unter besonderer Vorsicht in die Sauna gehen:
- Akute Erkrankungen: Wenn Sie erkältet sind oder Fieber haben, meiden Sie bitte die Sauna. Ärzte raten dringend davon ab, da sich Ihr Zustand durch das starke Schwitzen deutlich verschlechtern kann.
- Bluthochdruck: Wenn Sie unter einem erhöhten Blutdruck (arterielle Hypertonie) leiden, sprechen Sie bitte mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt, ob Sie in die Sauna gehen dürfen. Das Schwitzen könnte Ihren Kreislauf zu stark belasten.
- Herzkrankheiten: Auch hier empfiehlt es sich, mit dem Arzt Rücksprache zu halten, da der Saunagang das Herz zu stark belasten könnte.
- Diabetes mellitus: Menschen, die unter der Zuckerkrankheit leiden und Insulin spritzen müssen, sollten ebenfalls nur unter besonderer Vorsicht in die Sauna. Insulin wird durch die hohen Temperaturen schneller ins Blut aufgenommen, was zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) in der Sauna führen kann.
- Alkohol: Gehen Sie nie in die Sauna, wenn Sie Alkohol getrunken haben! Alkohol weitet Ihre Blutgefäße zusätzlich zur Wärme, beschleunigt Ihren Herzschlag und belastet somit Ihren Kreislauf massiv. Außerdem könnten Sie in der Sauna ohnmächtig werden.
Tipps für einen gesunden Saunagang
Wenn Sie noch wenig Erfahrung mit dem Saunieren haben, lassen Sie es ruhig und entspannt angehen. Beherzigen Sie einige Tipps für einen gesunden Saunagang, der Ihren Körper nicht zu schnell und zu stark belastet, sondern Ihnen langfristig guttut!
- Starten Sie in einer mild temperierten Sauna bei etwa 50 bis 60 Grad Celsius. Die echte finnische Sauna ist zwischen 80 und 100 Grad Celsius heiß und nur etwas für Fortgeschrittene!
- Bleiben Sie nicht zu lange in der Sauna: Hören Sie auf Ihren Körper und nicht auf die Sanduhr! Wenn Sie sich zu lange quälen, kann es zu Kreislaufstörungen und anderen gesundheitlichen Probleme kommen.
- Gönnen Sie sich zwischen den Saunagängen genug Erholungspausen.
- Setzen oder legen Sie sich entspannt und nicht zu verkrampft auf die Saunabank. Stehen Sie langsam und nicht zu abrupt auf, sonst könnte Ihr Kreislauf schlappmachen.
- Bewegen Sie sich nach dem Saunagang: Gehen Sie ein paar Schritte, am besten nach draußen an die frische Luft.
- Duschen Sie sich anschließend kalt ab – aber nicht zu schnell. Duschen Sie erst Ihre Füße und Beine, dann die Hände und Arme kalt ab und zuletzt Ihren Oberkörper und Kopf.
- Trinken Sie ausreichend Wasser, denn Ihr Körper hat viel Flüssigkeit ausgeschwitzt. Trinken Sie aber keinesfalls Alkohol nach dem Saunieren!
- Wenn Sie sich krank fühlen oder Fieber haben, verzichten Sie auf den Saunagang.
Weitere Informationen
Autor: Redaktion medproduction
Medizinische Qualitätssicherung: Dr. med. Martin Waitz
Datum der letzten Aktualisierung: April 2022
Quellen:
Deutscher Sauna-Bund: https://sauna-bund.de/ (Abruf: April 2022)
Searle, A.J.: Effects of the Sauna. https://jamanetwork.com/journals/jama/article-abstract/365976 (Abruf: April 2022)