Schwangerschaft: 9 Monate

Anzeichen: Was sind die häufigsten Anzeichen einer Schwangerschaft?

Der Beginn einer Schwangerschaft äußert sich von Frau zu Frau anders. Während einige Frauen sehr schnell spüren, dass sich ihr Körper verändert, erkennen andere nur sehr geringe oder späte Anzeichen. Dies hängt auch davon ab, ob die Schwangerschaft unverhofft kommt oder ob es sich um ein geplantes Baby handelt. Auch äußere Umstände wie Stress können dazu führen, dass die Schwangerschaft erst sehr spät bemerkt wird. Lediglich das Ausbleiben der Monatsblutung (Amenorrhö) ist ein Zeichen, das bei allen Frauen auftritt.

Andere häufige Anzeichen einer Schwangerschaft sind:

  • Übelkeit, besonders morgens (die „Morgenübelkeit“)
  • Spannungsgefühl und erhöhte Empfindlichkeit der Brüste
  • Häufiger Harndrang
  • Dunklere Pigmentierung der Brustwarzenhöfe
  • Vergrößerung der Brustwarzen

Vorsorge: Welche Vorsorge-Untersuchungen gibt es während der Schwangerschaft?

Während der Schwangerschaft hat die werdende Mutter gesetzlichen Anspruch auf mindestens zehn Vorsorge-Untersuchungen beim Frauenarzt. Jede dieser Vorsorge-Untersuchungen beinhaltet Gewichtskontrolle, Blutdruckmessung, Urin-Untersuchung, Blut-Untersuchung und ein Abtasten von Bauch und Unterleib, um die Lage des Kindes zu ermitteln. Im Mutterpass werden alle wichtigen Untersuchungsergebnisse sowie der errechnete Geburtstermin und weitere für Schwangerschaft und Geburt wichtige Details festgehalten. Außerdem führt der Frauenarzt mindestens drei Ultraschall-Untersuchungen (Sonografie) durch und hört in der fortgeschrittenen Schwangerschaft die Herztöne mit einem Stethoskop ab. Außerdem überprüft er die Herztöne des Kindes und die Wehenaktivität mit einem CTG (Herz-Wehen-Schreiber).

Laboruntersuchungen wie ein Test auf Toxoplasmose, Listeriose oder Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) können individuell sinnvoll sein und gehören nicht zu den Standard-Vorsorge-Untersuchungen. Manche Krankenkasse übernehmen inzwischen die Kosten für einen Glukose-Toleranztest, mit dem ein Schwangerschaftsdiabetes erkannt werden kann. Eine Fruchtwasser-Untersuchung, Chorionzottenbiopsie und Nabelschnurpunktion (Pränataldiagnostik) sind nur ratsam, wenn bestimmte Risikofaktoren für Fehlbildungen vorliegen, weil diese Untersuchungen nicht ohne Risiko sind.

Verlauf: Wie verläuft eine Schwangerschaft?

Eine Schwangerschaft dauert in der Regel vierzig Wochen und beginnt rechnerisch gesehen am ersten Tag der letzten Monatsblutung vor der Empfängnis. Das bedeutet, dass viele Frauen zum Zeitpunkt der Entbindung bereits im zehnten Monat schwanger sind. Trotzdem spricht man im Allgemeinen von den „neun Monaten“ der Schwangerschaft. Kommt ein Kind früher zur Welt, stellt das heute normalerweise kein Problem mehr dar. Bei einer Geburt bis zur 37. Schwangerschaftswoche gelten Kinder als Frühgeburten.

Die Schwangerschaft wird in drei Drittel (Trimena) unterteilt:

Das erste Drittel der Schwangerschaft (1. Trimenon)
In den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft treten die stärksten Veränderungen auf. Der Körper der Frau stellt sich auf den Embryo ein, die ersten Anzeichen der Schwangerschaft erscheinen. Etwa vier bis fünf Tage nach der Befruchtung nistet sich das Ei in der Gebärmutterschleimhaut ein. Nun beginnt die Verbindung zwischen dem Embryo und dem weiblichen Körper. Es bilden sich bereits alle Organe heraus. Etwa ab der achten Schwangerschaftswoche beginnt das Herz zu schlagen und kann mittels Ultraschall-Untersuchung (Sonografie) abgehört werden.

Das zweite Drittel der Schwangerschaft (2. Trimenon)
Ab der 13. Woche der Schwangerschaft heißt das ungeborene Kind nicht länger Embryo, sondern Fötus. Es bilden sich auch schon die Gesichtszüge heraus. Das Geschlecht lässt sich etwa ab der 14. Woche auf dem Ultraschallbild erkennen. Bis zur 22. Woche der Schwangerschaft beginnt das Ungeborene, sich zu bewegen. Die Mutter kann die Bewegungen ihres Babys nun spüren. Häufig lassen in diesem mittleren Teil der Schwangerschaft mögliche Schwangerschaftsbeschwerden der Mutter nach. Die Milchproduktion in den Brüsten beginnt und das Gewicht erhöht sich. In einigen Fällen kommt es zur Ausbildung der Linea nigra, einer dunklen Linie vom Schambein bis hinauf zum Nabel. Um Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen, empfiehlt es sich nun, die Haut besonders sorgfältig, am besten mit Hautöl, einzucremen und zu massieren.

Das dritte Drittel der Schwangerschaft (3. Trimenon)
Ab der 28. Schwangerschaftswoche bis zur Geburt legt der Fötus am stärksten an Gewicht und Größe zu. Weil dadurch die Organe im Körper der Frau verdrängt werden, kann es zu Verdauungsbeschwerden kommen. Auch Rückenschmerzen sind durch das zusätzliche Gewicht keine Seltenheit. Die Bewegungen des Ungeborenen nehmen weiter zu und durch den Platzmangel nimmt es die typische Fötusstellung ein.

Weitere Informationen

Autor: Karin Wunder, Dr. med. M. Waitz
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum: Juli 2008
Letzte Aktualisierung: Januar 2015
Aktualisiert durch: Simon Korn, Biologe
Quellen:
Goerke, K. et al.: Gynäkologie und Geburtshilfe. Urban & Fischer, München 2008
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)Rundum. Schwangerschaft und Geburt. Online-Publikation (www.bzga.de)
Kiechle, M.: Gynäkologie und Geburtshilfe. Urban & Fischer, München 2006
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.familienplanung.de (Abruf: 01/2015)
Frauenärzte im Netz: www.frauenaerzte-im-netz.de (Abruf: 01/2015)