Tabuthema Fehlgeburt – eine Rezension

Nur wenige Frauen sprechen offen über eine Fehlgeburt. Zu oft stoßen Betroffene auf Unverständnis von Angehörigen oder Medizinern. Miriam Funk hat es sich mit ihrem Buch zur Aufgabe gemacht, dieses Tabu zumindest ein Stück weit zu brechen und Betroffenen Mut zu machen. Dazu hat sie 430 Frauen befragt und gibt Betroffenen umfangreiche Hilfen an die Hand.

 

Ein einfühlsamer und umfassender Ratgeber zur Fehlgeburt

Als Chefredakteurin des Internetportals 9monate.de für Kinderwunsch, Schwangerschaft und Familie ist Miriam Funk mit Themen rund um die Schwangerschaft und auch Schwangerschaftsabbrüchen vertraut und weiß, was Betroffene bewegt. Ihr Ratgeber teilt sich daher in vier Kapitel:

  • Fehlgeburten aus medizinischer Sicht: Die Autorin erläutert hier die medizinischen Einzelheiten zu Fehlgeburten. Von Ursachen über Häufigkeit bis zur medizinischen Behandlung einer Fehlgeburt finden Betroffene und Angehörige hier Rat.
  • Rechte, Möglichkeiten und Optionen: Welche Rechte haben Frauen nach einer Fehlgeburt? Nicht nur Betreuung und Mutterschutz werden thematisiert, sondern auch die Bestattungsregeln der einzelnen Bundesländer im Falle einer Fehlgeburt und die Anerkennung des Kindes auf dem Standesamt.
  • Umgang mit einer Fehlgeburt: Im dritten Kapitel widmet sich Miriam Funk dem Umgang mit Schuldgefühlen und dem Abschiednehmen. Sie gibt auch Tipps für Männer, wie sie Ihre Partnerin nach einer Fehlgeburt unterstützen können.
  • Umgang mit Betroffenen: Das letzte Kapitel richtet sich an Angehörige und erklärt, wie man einfühlsam mit betroffenen Frauen umgehen kann und was sie sich von ihrem Umfeld wünschen.

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Nicht nur für betroffene Frauen sehr empfehlenswert

Miriam Funk schafft es mit ihrem Ratgeber, das äußerst emotionale und schwierige Thema Fehlgeburt empathisch aufzuarbeiten. Dabei gibt sie betroffenen Frauen viele hilfreiche Tipps zum Umgang mit Fehlgeburten und welche Rechte sie nach einer Fehlgeburt haben. Aber sie verliert auch die Angehörigen und Partner nicht aus den Augen: Sie widmet nicht nur ein ganzes Kapitel den Angehörigen und zeigt Möglichkeiten auf, wie sie auf betroffene Frauen einfühlsam zugehen können, sondern macht deutlich, dass die Lebenspartner der Frauen ebenfalls unter einer Fehlgeburt leiden. Insgesamt ist das Buch eine klare Leseempfehlung für alle, die sich mit dem Thema Schwangerschaft und Fehlgeburt auseinandersetzen möchten.

 

 

Weiterführende Informationen

Weitere Bücher zum Thema finden Sie auf: www.mabuse-verlag.de

Autor: Torge Ropers, B.A. Germanistik und Geschichte
Datum: Mai 2017
Quellen:
Funk, Miriam: Tabuthema Fehlgeburt. Mabuse-Verlag, Frankfurt am Main 2017.