Hausmittel gegen Verbrennungen

Verbrennungen entstehen, wenn Ihre Haut einer starken Hitzeeinwirkung ausgesetzt ist, zum Beispiel durch UV-Strahlung, heiße Gegenstände, Strom oder Feuer. Je nach Schwere der Verbrennungen unterscheidet man vier Verbrennungsgrade:

  1. Verbrennungen Grad 1: Die Haut ist gerötet, geschwollen, druckempfindlich und schmerzt. Nur die erste Hautschicht ist von der Verbrennung betroffen, sodass die Wunden meist narbenlos abheilen.
  2. Verbrennungen Grad 2: Zusätzlich bilden sich Blasen auf der Hautoberfläche. Da hier auch tiefere Hautschichten verletzt sind, können Pigmentstörungen und/oder Narben zurückbleiben. Verbrennungen 2. Grades sind sehr schmerzhaft.
  3. Verbrennungen Grad 3: Wenn auch die tiefliegenden Hautschichten und Hautnerven zerstört sind, liegt eine Verbrennung 3. Grades vor. Sie äußert sich durch eine gräulich-weiße Haut, Haar- und Nagelausfall sowie vollständigem Verlust der Tast- und Schmerzempfindlichkeit.
  4. Verbrennungen Grad 4: Die Haut ist verkohlt und es sind Knochen, Sehne, Muskeln und Gelenke von der Verbrennung betroffen.

Für Verbrennungen 2., 3. und 4. Grades gilt: Sofort Erste Hilfe leisten und einen Arzt rufen! Besonders wichtig ist es, den Betroffenen aus der Gefahrenzone zu bringen, um weiteren Brandverletzungen vorzubeugen. Anschließend sollten Sie die Kleidung rund um die Verbrennung vorsichtig entfernen. Achten Sie darauf, dass die Haut mit der Kleidung verklebt sein kann! Nachdem Sie die Verbrennung freigelegt haben, kühlen Sie die Hautstelle mit fließendem, kaltem Wasser, bis der Schmerz deutlich abnimmt. Es empfiehlt es sich, offene Brandwunden mit einer sterilen Kompresse abzudecken. Auf diese Weise vermeiden Sie eine Infektion der Wunde mit möglichen Krankheitserregern.

Der Arzt behandelt die Verbrennungen mit antiseptischen und wundheilungsfördernden Salben sowie mit Schmerzmitteln. Verbrennungen 3. Grades erfordern häufig eine Hauttransplantation von gesundem Gewebe. Der Heilungsprozess hängt vom jeweiligen Schweregrad ab und kann zwischen wenigen Wochen bis hin zu mehreren Monaten dauern.

Leichte Verbrennungen können ebenfalls mit antiseptischen Wundsalben versorgt werden. Gegen Schmerzen helfen Schmerzmittel aus der Apotheke, etwa Paracetamol oder Ibuprofen. Sie können die Heilung zusätzlich mit einigen Hausmitteln unterstützen. Achtung: Diese sind jedoch nur für Verbrennungen 1. Grades geeignet! Bei schweren Verbrennungen mit Blasenbildung oder offenen Wunden sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.

Bekannte Hausmittel gegen Verbrennungen

  • Trinken Sie viel Wasser! Verbrennungen entziehen der Haut Flüssigkeit, sodass Sie den Flüssigkeitshaushalt wieder ausgleichen müssen.
  • Eine Kompresse mit Quark kühlt angenehm und wirkt zudem entzündungshemmend. Streichen Sie eine Packung gekühlten Magerquark auf ein dünnes Stofftuch und schlagen Sie dieses einmal um. Legen Sie die Kompresse so auf die Haut, dass zwischen Körper und Quark nur eine dünne Stoffschicht liegt.
  • Als weiteres Hausmittel gegen Verbrennungen wird Obstessig genannt. Dieser soll die verbrannte Haut kühlen und die Schmerzen lindern. Dazu sollen Sie einen Waschlappen in Obstessig tränken und vorsichtig auf die verbrannte Haut auftragen und trocknen lassen. Sie können den Vorgang alle zehn Minuten über einen Zeitraum von bis zu zwei Stunden wiederholen.

Weitere Informationen

Autor: Miriam Lossau, Dipl. Fachjournalistin
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum: September 2010
Letzte Aktualisierung: Januar 2015
Aktualisiert durch: Simon Korn, Biologe
Quellen:
Bachmann, S.: Hausmittel in der modernen Medizin. Urban & Fischer Verlag, München 2005
Glaser, H.: Alte und neue Hausmittel zur äußeren Anwendung. Gesundheitspflege initiativ, gemeinnützige Bildungsgesellschaft mbH Esslingen, Esslingen 2008
Hoek, T., Suda, D.: Sichere Hausmittel für mein Kind. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 2002
Kamolz, L.-P., Herndon, D.N., Jeschke, M.G.: Verbrennungen. Springer Verlag, Wien 2009
Pschyrembel. Klinisches Wörterbuch. 266. Auflage. De Gruyter, Berlin 2014
Wenzel, P.: Hausapotheke. Gräfe & Unzer Verlag, München 2007