Aversionstherapie

Die Aversionstherapie ist eine Form der Verhaltenstherapie, bei welcher der Patient unangenehmen Reizen ausgesetzt wird, um unerwünschte Verhaltensweisen zu „verlernen“. So wird die Aversionstherapie vor allem bei Suchtkrankheiten (z.B. Alkoholabusus) und selbstverletzendem Verhalten angewandt. Der Grundgedanke der Aversionstherapie ist die Konditionierung: Demnach können unerwünschte Verhaltensweisen erlernt und auch wieder verlernt werden. Aversive Reize sind zum Beispiel leichte elektrische Stromschläge oder Medikamente, die Unwohlsein verursachen. Im Rahmen der Aversionstherapie erhält ein Alkoholkranker, nach ausführlicher Aufklärung und sein Einverständnis in die Therapie vorausgesetzt, sogenannte Alkoholaversiva wie Calciumcarbimid oder Disulfiram. Dies sind Wirkstoffe, die in der Leber das Alkohol-abbauende Enzym Acetaldehyd-Dehydrogenase hemmen und so zu einer Alkoholunverträglichkeit führen. Diese Alkoholvergiftung, bedingt durch die Anhäufung von Acetaldehyd im Körper, äußert sich mit Übelkeit, Erbrechen, Pulsrasen und Kreislaufproblemen. Auf diese Weise soll der Alkoholkranke den Drang zum Trinken „verlernen“. Die Aversionstherapie gilt in der Regel als Verfahren zweiter Wahl, wenn andere Therapiemethoden erfolglos waren.