Akupunktur

Definition: Was ist Akupunktur?

Akupunktur ist ein Heilverfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Die Methode beruht auf der Annahme, dass auf bestimmten Bahnen im Körper, den Meridianen, die Lebensenergie, das Qi, fließt. Jeder Meridian ist einem Organ zugeordnet. Auf diesen Meridianen lassen sich die jeweiligen Organe durch das Einstechen von Nadeln auf bestimmten Akupunktur-Punkten beeinflussen.

Da die Traditionelle Chinesische Medizin davon ausgeht, dass Krankheiten und Funktionsstörungen im Körper und in den Organen auf einem Ungleichgewicht der Energieströme fußt, sollen sie durch die Akupunktur wieder ins Gleichgewicht kommen.

Durchführung: Wie wird die Akupunktur durchgeführt?

Vor der Akupunktur führt der Akupunkteur ein ausführliches Gespräch über die Beschwerden und die Krankheitsgeschichte. Zusätzlich stehen die eigene Persönlichkeit sowie die Lebensumstände im Mittelpunkt der Befragung. Die Akupunktur-Behandlung selbst besteht aus mehreren Sitzungen, die je nach Anwendungsgebiet und Schwere festgelegt werden. In welche Punkte bei den verschiedenen Störungen die Akupunktur-Nadel gesetzt wird, ist in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) nach Erfahrungswerten festgelegt.

In einer entspannten Position, sitzend oder liegend, lassen sich die Akupunktur -Punkte nun mit durchschnittlich vier bis zehn Akupunktur-Nadeln setzen. Die Akupunktur-Nadeln bestehen in der Regel aus rostfreiem Edelstahl. Sie sind sehr fein und werden einige Millimeter tief in die Haut gestochen. Die Akupunktur-Behandlung ist weitestgehend schmerzfrei; eventuell kann das Einstechen der Akupunktur-Nadeln in die Haut einen leichten Schmerz verursachen. Es ist außerdem ratsam, sich während der Behandlung möglichst wenig zu bewegen, da Muskelbewegungen ebenfalls leichte Schmerzen auslösen können. Die Akupunktur-Nadeln bleiben zwischen 10 und 30 Minuten in der Haut und lassen sich anschließend leicht entfernen.

Anwendungsgebiete: Was sind die Anwendungsgebiete der Akupunktur?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Liste von 100 Erkrankungen, die sich mit Akupunktur behandeln lassen, erstellt. Schwerpunkt ist dabei die Therapie von Schmerzen aller Art, vor allem bei Rheuma und Arthrose (Gelenkverschleiß), Kopfschmerzen und Rückenschmerzen, Migräne und Nervenschmerzen. Störungen der Organe, insbesondere des Verdauungstrakts, sowie die Behandlung von Stresskrankheiten sind ebenfalls ein Schwerpunkt von Akupunktur. Bei der Raucherentwöhnung und anderen Suchterkrankungen sowie bei Allergien kann eine Akupunktur ebenfalls hilfreich sein.

Risiken und Komplikationen: Welche Risiken birgt die Akupunktur?

Die Akupunktur ist ein vergleichsweise risikoarmes Verfahren. Während und nach der Behandlung tritt häufig Müdigkeit auf, deshalb ist es ratsam, noch etwas Ruhezeit einzuplanen. Einwegnadeln verhindern außerdem Infektionen (wie Hepatitis (Leberentzündung) oder AIDS), trotzdem können sich die Einstichstellen infizieren. Deshalb ist es sinnvoll, bei der Akupunktur besonders großen Wert auf die Hygiene zu legen.

Weitere Informationen

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Datum der letzten Aktualisierung: November 2017
Quellen:
Hammes, M.: Akupunktur kompakt. Lehmanns Media, Berlin 2012
Stux, G.: Akupunktur, Einführung. Springer, Heidelberg 2007
Online-Informationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO): www.who.int (Abruf: 11/2017)