CPAP: Therapie bei Obstruktiver Schlafapnoe

Die CPAP-Therapie ist die Standardbehandlung einer Obstruktiven Schlafapnoe (OSA).

Die CPAP-Therapie ist die Standardbehandlung einer Obstruktiven Schlafapnoe (OSA). Bei der Schlafapnoe kommt es zu Atemaussetzern während des Schlafs, wodurch das Gehirn und der gesamte Körper zu wenig mit Sauerstoff versorgt werden. Das CPAP-Gerät vermindert diese Atemaussetzer, indem kontinuierlich ein leichter Überdruck an Raumluft in die Atemwege gepumpt wird. Wie die CPAP-Therapie genau funktioniert, welche Vorteile und mögliche Nebenwirkungen sie hat, erfahren Sie hier.

Die Abkürzung CPAP steht für „Continuous Positive Airway Pressure“ und bedeutet aus dem Englischen übersetzt „kontinuierlicher Atemwegsüberdruck“. Bei der CPAP-Therapie tragen Sie während des Schlafs eine Maske, die je nach Modell, Ihren Mund und Ihre Nase oder nur die Nase umschließt. Alternativ gibt es Nasenpolster, die in die Nasenlöcher gesteckt werden. Aus dem CPAP-Gerät, das Sie neben sich auf den Nachttisch stellen können, wird Raumluft mit einem leichten Überdruck in die Atemwege gepumpt, um die Atemaussetzer während des Schlafs zu vermeiden beziehungsweise deutlich zu vermindern. Immer dann, wenn Ihre Atmung stockt, führt der Überdruck dazu, dass Ihre Atemwege wieder offengehalten werden und Luft in Ihre Lungen einströmen kann.

Der Überdruck wird mittels einer kleinen Pumpe in dem CPAP-Gerät erzeugt und gelangt über einen Schlauch, der mit der Atemmaske verbunden ist, in die Nase und/oder den Mund. Das Gehirn und der gesamte Körper werden so ausreichend mit Sauerstoff versorgt und der Schlaf ist erholsamer. Meistens wird das Schnarchen, das eine obstruktive Schlafapnoe häufig begleitet, ebenfalls deutlich besser oder es hört ganz auf.

In manchen CPAP-Geräten sind Atemluft-Befeuchter integriert. Sie sorgen dafür, dass die Luft, die Sie aus dem Gerät über den Schlauch und die Maske einatmen, mit Wasserdampf angereichert wird. Dies hilft, wenn Ihr Mund, Ihr Hals oder Ihre Nase von der Überdruck-Therapie sehr trocken sind. Ein Luftfilter im CPAP Therapiegerät sorgt außerdem dafür, dass die Luft, die Sie einatmen, gereinigt wird.

Wann ist eine CPAP-Therapie sinnvoll?

Die CPAP-Therapie ist die Standardbehandlung, wenn Sie an einer mittleren oder schweren Obstruktiven Schlafapnoe erkrankt sind. Auch bei Menschen mit einer leichten Obstruktiven Schlafapnoe und starken Beschwerden oder Begleiterkrankungen (z.B. Herzerkrankungen) kann eine CPAP-Therapie sinnvoll sein. Bei der Obstruktiven Schlafapnoe kommt es zu Atemaussetzern während des Schlafs, die durch die CPAP-Therapie deutlich vermindert oder ganz vermieden werden.

Atemaussetzer können schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben: Neben einer Tagesmüdigkeit als direkte Reaktion auf den unerholsamen nächtlichen Schlaf, sind als langfristige Folgen der obstruktiven Schlafapnoe Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen möglich. Die CPAP-Therapie hilft effektiv, das Risiko dieser Folgen zu vermindern. Dafür wird allerdings empfohlen, das CPAP-Gerät nachts mindestens fünf Stunden einzusetzen.

Heilen lässt sich eine Schlafapnoe jedoch nicht: Die CPAP-Therapie ist eine Dauerbehandlung und muss lebenslang fortgeführt werden. Wird sie abgebrochen, treten die Atemaussetzer in der Regel direkt wieder auf.

Welche Formen der CPAP-Therapie gibt es?

Bei der CPAP-Therapie (Continuous Positive Airway Pressure) werden Sie während des Schlafens kontinuierlich mit einem gleichbleibenden positiven Luftüberdruck behandelt, der in Ihrem CPAP-Gerät eingestellt ist. Der Druck bleibt dabei konstant gleich, wenn Sie ein- und ausatmen. Neben dieser klassischen CPAP-Therapie gibt es weitere Formen. Laut Studien sind die verschiedenen CPAP-Geräte ähnlich gut wirksam.

APAP-Therapie (Automatic Positive Airway Pressure, Auto-CPAP-Therapie): APAP bedeutet übersetzt „automatisch angepasster Atemwegsdruck“. Die APAP-Therapie ist eine Weiterentwicklung der CPAP-Therapie. Hierbei ermittelt das Gerät bei jedem Atemzug automatisch den jeweils notwendigen Überdruck. Es wird also nicht immer der gleiche Druck, sondern immer nur so viel Druck erzeugt, wie Sie gerade benötigen.

BiLevel (Bilevel Positive Airway Pressure): Bei der BiLevel-Therapie arbeitet das CPAP-Gerät beim Ein- und Ausatmen mit unterschiedlichen Druckniveaus. Die BiLevel-Geräte erzeugen beim Ausatmen einen niedrigeren Druck und erhöhen ihn automatisch beim Einatmen. Diese CPAP-Geräte werden vor allem dann eingesetzt, wenn Sie aufgrund Ihrer Schlafapnoe höhere Drücke benötigen.

Hat eine CPAP-Therapie Nebenwirkungen?

Wer eine CPAP-Therapie aufgrund seiner obstruktiven Schlafapnoe verordnet bekommen hat, muss sich meistens eine Zeit lang erst einmal daran gewöhnen. In dieser Eingewöhnungszeit leiden manche Menschen unter Schlafproblemen, weil sie das Schlafen mit der Atemmaske als unangenehm und störend empfinden. Bevor sie die passende Schlafposition gefunden haben, liegen sie verkrampft auf dem Rücken und klagen über Rückenschmerzen, Nackenschmerzen oder Kopfschmerzen.

Auch Druckstellen oder Hautreizungen im Gesichtsbereich können als Nebenwirkungen der CPAP-Atemmaske auftreten. Halten diese Beschwerden länger an, kann ein Wechsel auf eine andere Maske sinnvoll sein. Das CPAP-Gerät macht außerdem Geräusche, die von manchen Menschen als störend empfunden werden, auch wenn die neuen Geräte relativ leise sind. Der Luftüberdruck kann zu Nebenwirkungen wie Augentrockenheit oder einem trockenen Mund, Hals oder einer trockenen Nase führen. Ein Atemluft-Befeuchter im CPAP-Gerät kann diese Symptome lindern.

Wenn die Eingewöhnungszeit überwunden ist und die Behandlung mit dem CPAP-Gerät sich eingespielt hat, profitieren die allermeisten Betroffenen von der CPAP-Therapie. Sie sind am Tag erholter und haben eine höhere Lebensqualität. Wer mit der CPAP-Therapie nicht gut zurechtkommt, sollte nicht zögern, sich Hilfe zu holen. Mögliche Ansprechpartner sind die Hausärztin oder der Hausarzt, die Krankenkasse oder der Hersteller des Atemgeräts.

Weitere Informationen

Autor: Redaktion medproduction
Medizinische Qualitätssicherung: Dr. med. Martin Waitz
Datum der letzten Aktualisierung: April 2022
Quellen:
Herold, G.: Innere Medizin 2021. Schlafapnoe. Gerd Herold Verlag 2021
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Behandlung einer obstruktiven Schlafapnoe. https://www.gesundheitsinformation.de/behandlung-einer-obstruktiven-schlafapnoe.html (Abruf: April 2022)
Lungenärzte im Netz: Obstruktive Schlafapnoe. https://www.lungenaerzte-im-netz.de (Abruf: April 2022)