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Sonnenstich und Hitzschlag: So kann man sie unterscheiden und richtig reagieren
Freibad, Strand, Sonne – der Hochsommer steht vor der Tür. Doch dieser bringt nicht nur Vorteile mit sich. Gerade in den letzten Jahren war Deutschland immer wieder von Hitzewellen betroffen. Diese gefährden nicht nur die Natur, auch bei Menschen kann starke Hitze zu Problemen führen. Die gesundheitlichen Risiken reichen unter anderem vom einfachen Sonnenbrand über den Sonnenstich bis hin zum Hitzschlag, welcher einen tödlichen Verlauf nehmen kann. Hier erfahren Sie, wie sich Sonnenstich und Hitzschlag unterscheiden lassen, wie Sie im Fall der Fälle richtig reagieren und wie Sie bei Hitze gesundheitlichen Problemen vorbeugen können.
Ursachen von hitzebedingten Erkrankungen wie Sonnenstich und Hitzschlag
Grundsätzlich kann sich unser Körper selbst abkühlen, indem er, wenn die Außentemperatur steigt, beispielsweise mehr Schweiß produziert. Dieser verdunstet auf der Haut, womit er den Körper von außen kühlt. Hierdurch wird ein Ausgleich zwischen der Wärme, die der Körper aufnimmt, und der Wärme, die er durch die Schweißproduktion abgibt, hergestellt.
Wird allerdings die Wärmeabgabe verringert, beispielsweise durch zu hohe Luftfeuchtigkeit oder durch luftundurchlässige Kleidung, oder wird durch Sport oder Arbeit im Freien bei Hitze zu viel Wärme produziert, kann es passieren, dass die Temperatur nicht mehr reguliert werden kann und es zur Überhitzung kommt.
Im Falle eines Sonnenstichs überhitzt hierbei nur das Gehirn, während beim Hitzschlag der gesamte Körper betroffen ist.
Woran erkennt man einen Sonnenstich?
Bei einem Sonnenstich können folgende Symptome auftreten:
- Schwindel
- Übelkeit
- hochroter Kopf
- Kopfschmerzen
Bei einem starken Sonnenstich können außerdem hinzukommen:
- Bewusstseinsstörungen wie Benommenheit
- steifer Nacken
Was tun bei einem Sonnenstich?
Bringen Sie bei einem Sonnenstich die betroffene Person umgehend an einen schattigen, gut belüfteten Ort und lagern Sie den Oberkörper, insbesondere den Kopf, erhöht. Kühlen Sie den Kopf, zum Beispiel mithilfe von feuchten Tüchern.
Gegen den Mangel an Flüssigkeit und Elektrolyten (= Mineralstoffen), welcher durch die erhöhte Schweißproduktion entsteht, können Sie der Person salzhaltige Getränke geben.
Handelt es sich um einen besonders starken Sonnenstich oder werden die Symptome ignoriert beziehungsweise nicht ausreichend behandelt, kann sich der Sonnenstich zu einem Hitzschlag entwickeln, welcher deutlich gefährlicher ist.
Woran erkennt man einen Hitzschlag?
Bei einem Hitzschlag treten meist folgende Symptome auf:
- Fieber bis über 40°C
- trockene, heiße Haut
- Bewusstseinsstörungen
- Schwindel / Benommenheit
- Übelkeit / Erbrechen
- Durchfall
- niedriger Blutdruck
- schnelle Atmung
Was tun bei einem Hitzschlag?
Bei einem Hitzschlag sollten Sie die betroffene Person zunächst an einen möglichst kühlen, gut belüfteten Ort bringen. Aufgrund der oft auftretenden Kreislaufprobleme ist es wichtig, die Beine hochzulagern. Sie können die Person weiter abkühlen, beispielsweise indem Sie den Körper in kaltes Wasser eintauchen oder duschen, oder indem Sie Verdunstungskälte erzeugen und die betroffene Person mit kühlem Wasser ansprühen. Außerdem ist es wichtig, dass Sie Kopf, Nacken und Körper der Person mit Kühlpacks oder feuchten Tüchern abdecken.
Damit der Körper die Wärme besser abgeben kann, entfernen Sie überflüssige Kleidung und lockern Sie zu enge und luftdichte Kleidung.
Ist die Person bei Bewusstsein, können Sie ihr etwas zu trinken geben, andernfalls reagieren Sie am besten folgendermaßen:
Überprüfen Sie die Atmung, indem Sie zehn Sekunden lang durch Hören, Sehen und Fühlen herausfinden, ob die Person normal atmet. Ist dem nicht so, müssen Sie sofort Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten.
Ein Hitzeschlag gilt als medizinischer Notfall, im Falle eines Auftretens sollte unverzüglich der Rettungsdienst gerufen werden.
Vorbeugen von hitzebedingten Erkrankungen
Um hitzebedingten Erkrankungen wie Sonnenstich und Hitzschlag vorzubeugen, ist es zunächst hilfreich, wenn Sie die Mittagshitze meiden und sich überwiegend im Schatten aufhalten. Aktivitäten, welche körperliche Anstrengung erfordern, sollten Sie, wenn möglich, auf weniger heiße Zeiten wie morgens und abends verlegen.
Müssen Sie sich während starker Hitze körperlich anstrengen, ist es ratsam, genügend zu trinken, bestenfalls zwei bis vier Gläser pro Stunde.
Allgemein ist es sinnvoll, an heißen Tagen anderthalb bis drei Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich zu nehmen. Statt zu Getränken mit Alkohol, Koffein oder zu viel Zucker zu greifen, sollten Sie lieber Saftschorlen, ungesüßtem Tee oder Wasser den Vorzug geben.
Als zusätzliche Flüssigkeitsspender können Sie Gerichte wie Suppen und wasserreiches Obst und Gemüse nutzen. Diese haben außerdem den Vorteil, dass sie leichter verdaulich sind und so den Körper weniger belasten als üppige, fettige Mahlzeiten. Um nach starkem Schwitzen einen Elektrolytmangel auszugleichen, empfehlen sich salzhaltige Lebensmittel wie Brühen oder Salzstangen.
Außerdem ist es empfehlenswert, dass Sie leichte, luftdurchlässige Kleidung tragen, damit der Körper genügend Warme abgeben kann. Bei direkter Sonne hilft es, wenn Sie eine Kopfbedeckung tragen.
Zudem ist regelmäßige Abkühlung wichtig, zum Beispiel durch Duschen, Arm- und Fußbäder oder feuchte Tücher.
Während kühlerer Zeiten, beispielsweise nachts, können Sie die Gelegenheit nutzen und die eigenen Räumlichkeiten lüften, um sie abkühlen.
Kinder, Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen und ältere Menschen sind besonders anfällig für hitzebedingte Erkrankungen. Dementsprechend ist es wichtig zu vermeiden, diese Personen extremer Hitze auszusetzen, wie zum Beispiel in einem geparkten Auto oder in direkter Sonne.
Weitere Informationen
Autor: Maja Schoos
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Quellen:
Bundesministerium für Gesundheit (BMG): Hitze: Risiken und Schutzmaßnahmen, unter: https://gesund.bund.de/hitze-und-gesundheit (Abruf: 07.06.2023)
Öffentliches Gesundheitsportal Österreich: Notfall: Hitzschlag, unter: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/erste-hilfe/notfall/hitzschlag.html (Abruf: 07.06.2023)
Öffentliches Gesundheitsportal Österreich: Der richtige Umgang mit Hitze, unter: https://www.gesundheit.gv.at/leben/gesundheitsvorsorge/haut/umgang-mit-hitze.html (Abruf: 07.06.2023)
Öffentliches Gesundheitsportal Österreich: Sonnenstich, unter: https://www.gesundheit.gv.at/lexikon/S/sonnenstich_.html (Abruf: 07.06.2023)
Öffentliches Gesundheitsportal Österreich: Notfall: Hitzschlag, unter: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/erste-hilfe/notfall/hitzschlag.html (Abruf: 07.06.2023)
Bundesministerium für Gesundheit (BMG): Lauterbach: Vor allem ältere und kranke Menschen bei Hitze schützen, unter: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/meldungen/lauterbach-vor-allem-aeltere-und-kranke-menschen-schuetzen.html (Abruf: 09.06.2023)
Gut informiert entscheiden: Klimawandel und Gesundheit – Wenn Hitze zum Risiko wird, unter: https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/hitze#methodik (Abruf: 09.06.2023)