Ist mein Kind Diabetes-gefährdet? Was Eltern tun können

Wenn Sie sich sorgen, ob Ihr Kind möglicherweise einen Diabetes mellitus Typ 2 hat, werden Sie sich wahrscheinlich auch fragen, wie Sie dies frühzeitig erkennen. Zunächst gilt: Kein Grund zur Unruhe. Wenn Ihr Kind normalgewichtig ist, sich ausreichend bewegt, einen munteren Eindruck macht und Sie außerdem die regelmäßigen Vorsorge-Untersuchungen beim Kinder- und Jugendarzt vornehmen lassen, besteht kein Anlass, sich Sorgen zu machen.

Doch wie äußert sich ein Typ-2-Diabetes? Im Gegensatz zum Typ-1-Diabetes (der viel häufiger im Kindes- und Jugendalter ist als der Typ 2) kommen die ersten Anzeichen oft schleichend und unbemerkt, da sie keine Schmerzen bereiten. Dies ist das Tückische an der Erkrankung. Die typischen Symptome des Diabetes mellitus Typ 1 wie Durst, Gewichtsverlust, häufiger Harndrang und Heißhunger fehlen meist. Leichte körperliche und geistige Leistungsminderungen werden nicht unbedingt mit einem Diabetes mellitus Typ 2 in Verbindung gebracht. Aus diesem Grund bleibt die Erkrankung auch bei Kindern oft lange Zeit unerkannt.

Sind Vater, Mutter und/oder Geschwister an Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt und ist ein Kind übergewichtig, so hat es ein erhöhtes Risiko, ebenfalls Diabetes zu bekommen. Besprechen Sie dies mit Ihrem Kinder- und Jugendarzt. Fragen Sie ihn auch, was er Ihnen hinsichtlich des Übergewichts Ihres Nachwuchses empfiehlt. Eventuell ist auch eine Blut-Untersuchung ratsam, um den Blutzucker-Spiegel zu bestimmen.

Falls Diabetes in Ihrer Familie vorkommt

Sollte es in Ihrer Familie Fälle von Diabetes mellitus Typ 2 geben, achten Sie bitte ganz besonders auf das Gewicht Ihres Kindes – der Gesundheit zuliebe. Bedenken Sie, welche gesundheitlichen Folgen Übergewicht in der Kindheit haben kann. Fragen Sie auch Ihren Kinder- und Jugendarzt nach Möglichkeiten, wie Sie die Ernährung umstellen und die Bewegung steigern können, um langfristig abzunehmen.

Lernen Sie, falsche Essgewohnheiten bei sich und Ihrem Kind zu erkennen, zu ändern und mit einer ausgewogenen, vielseitigen Ernährung das Gewicht dauerhaft zu normalisieren. Ergänzt durch Bewegungsübungen oder die Anmeldung zu einem speziellen Sportkurs lernen Sie und Ihr Nachwuchs, mit viel Spaß und mehr Energie, sich wohler und gesünder zu fühlen. Es gibt mittlerweile eine Reihe von Schulungsprogrammen für Kinder, Jugendliche und Eltern, die spielerisch wieder den Spaß an Bewegung und Ernährung vermitteln. Die wichtigste Voraussetzung ist, dass Sie alle „an einem Strang ziehen“!

Testen Sie Ihr Wissen

Weitere Informationen

Sind Sie Diabetes-gefährdet? Testen Sie auf diabetesDE Ihr Diabetes-Risiko: www.diabetesde.org
 
Autor: Andrea Pütz, Dr. med.  M. Waitz
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum: April 2010
Letzte Aktualisierung: Januar 2015
Aktualisiert durch:  Simon Korn, Biologe
Quellen:
Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG):  www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de (Abruf: 01/2015)
Deutsche Diabetes-Forschungsgesellschaft e.V. Düsseldorf:
www.diabetes-heute.uni-duesseldorf.de (Abruf: 01/2015)
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): www.dge.de (Abruf: 01/2015)
Kerner, W. et al.: Definition, Klassifikation und Diagnostik des Diabetes mellitus. Diabetologie 2008; 3 Suppl 2: S157-S161
Nationale Versorgungsleitlinien Diabetes mellitus: www.versorgungsleitlinien.de (Abruf: 01/2015)
Schmeisl, G.W.: Schulungsbuch für Diabetiker. Urban & Fischer, München 2011
Wiegand, S.: Diabetes mellitus Typ 2 bei Kindern und Jugendlichen – Entstehung, Diagnostik und Therapie. Zeitschrift “Ernährung – Wissenschaft und Praxis”. 2007; 3: 124-131