Milchzähne

Bei Säuglingen erscheint ab dem sechsten bis siebten Lebensmonat der erste Zahn. Die Milchzähne beginnen durchzubrechen. Üblicherweise wird einer der vier Schneidezähne im Unterkiefer als erstes sichtbar. Nacheinander, in einer bestimmten Reihenfolge, erscheinen dann auch die anderen Zähne des Milchgebisses. Das Zahnen ist etwa mit zweieinhalb Jahren abgeschlossen. Bei vielen Kindern ist das Wachsen und Durchbrechen der Milchzähne mit Beschwerden verbunden: Sie haben Schmerzen und es kann zu Fieber kommen.

Das Milchzahn-Gebiss weist verschiedene Besonderheiten gegenüber dem zweiten Gebiss auf. Da die Gesichtsknochen bei Kindern noch nicht vollständig entwickelt sind, passen nur weniger und kleinere Zähne in die Kiefer. Mit 20 Milchzähnen ist das Gebiss daher deutlich kleiner als das von Erwachsenen, die 32 Zähne haben. Außerdem haben Milchzähne eine andere Form: Die Wurzeln der Milchzähne sind wesentlich schwächer, meist stärker gekrümmt und, im Verhältnis zur Krone, länger als bei den zweiten Zähnen. Die Markhöhle (Pulpa) ist, verglichen mit der Pulpa der bleibenden Zähne, größer. Deutlich dünner dagegen ist der Schmelz– und Dentin-Mantel der Milchzähne (etwa um die Hälfte).

Die Milchzähne dienen in erster Linie als Platzhalter für die nachfolgenden, bleibenden Zähne. Wenn Milchzähne fehlen oder zu früh verloren gehen, kann es zu Problemen bei der Entwicklung des zweiten Gebisses kommen. Ebenso spielen die Milchzähne eine wichtige Rolle bei der Ernährung und der Sprachentwicklung. Aufgrund dieser wichtigen Funktionen ist es durchaus ratsam, Milchzähne gut zu schützen und möglichst zu erhalten, auch wenn sie insgesamt nicht lange bleiben. Ungefähr ab dem Alter von sechs Jahren fallen die Milchzähne wieder aus, sie werden durch die bleibenden Zähne (permanente Zähne) ersetzt. Der Zahnwechsel dauert etwa sechs Jahre und ist dann im Alter von zwölf Jahren abgeschlossen.

Milchzähne benötigen eine besondere und aufmerksame Pflege. Der Zahnschmelz ist empfindlich gegenüber Säuren, die beispielsweise von Karies-Bakterien produziert werden, und zudem verhältnismäßig dünn. Eine Erkrankung der Milchzähne kann langfristige Folgen haben, insbesondere wenn durch sie der folgende Zahnkeim geschädigt wird. Daher ist es wichtig, bereits frühzeitig mit der Mundhygiene bei Kindern zu beginnen, idealerweise sobald der erste Zahn durchbricht. Für kleine Kinder sollte, bis etwa zum sechsten Lebensjahr, Kinderzahnpasta verwendet werden. Säuglinge und Kleinkinder können noch nicht so gut ausspucken und verschlucken häufiger Zahnpasta. Da Kinderzahnpasta weniger Fluorid enthält, lässt sich eine gesundheitsschädliche Überdosierung vermeiden. Etwa ab dem Schuleintritt des Kindes kann dann auf normale Zahnpasta umgestiegen werden.