Besser schlafen: Wie wichtig ist die richtige Matratze?

Schlaflosigkeit und Schlafstörungen gehören zu den häufigsten Beschwerden. Man kann nicht einschlafen, liegt stundenlang wach und grübelt, oder man wacht immer wieder auf und fühlt sich am anderen Morgen alles andere als erholt und ausgeschlafen. Neben körperlichen Krankheiten sind Alltagssorgen und Stress oft die Auslöser von Schlafproblemen. Aber es können auch ganz simple Ursachen hinter den Schlafstörungen stecken – zum Beispiel eine ungeeignete Matratze. Denn Matratze ist nicht gleich Matratze, und nicht jede Matratze ist auch für jeden Menschen gleich gut geeignet. Welche Unterschiede es gibt und worauf Sie beim Matratzen-Kauf achten müssen, um wieder gut und gesund zu schlafen, erfahren Sie hier.

Schlafstörungen und Rückenschmerzen durch die falsche Matratze

Eine falsche bzw. ungeeignete Matratze kann eine Reihe von körperlichen Beschwerden hervorrufen, die sich dann negativ auf den Schlaf auswirken. Eine zu weiche oder zu harte Matratze beispielsweise kann zu verspannten und verkrampften Muskeln führen, was sich mit Rückenschmerzen oder Nackenschmerzen äußert. Auch schmerzhafte Druckstellen, zum Beispiel im Hüftbereich, sind durch eine falsche Matratze möglich. Für Allergiker, beispielsweise Menschen mit einer Allergie gegen Hausstaub-Milben, können besondere Allergiker-Matratzen empfehlenswert sein.

Wichtig ist außerdem, die Matratze spätestens alle zehn Jahre auszutauschen. Zum einen aus hygienischen Gründen, denn es haben sich vor allem Milben in der Matratze gesammelt, die auch Nicht-Allergikern gesundheitliche Probleme bereiten können. Zum anderen aus orthopädischen Gründen, denn mit den Jahren liegt sich eine Matratze an einigen Stellen „durch“ und kann zu Rückenschmerzen und anderen Beschwerden führen. Es empfiehlt sich, die Matratze regelmäßig zu drehen und zu wenden, um solche durchgelegenen Stellen möglichst lange zu vermeiden. Einige Matratzen enthalten überdies Schadstoffe, die zu gesundheitlichen Problemen führen können. Achten Sie beim Kauf einer Matratze zum Beispiel darauf, ob es ein Prüfsiegel (z.B. von der Stiftung Warentest) gibt, auf dem auch Informationen zur Schadstoff-Belastung der Matratze zu finden sind.

Ergonomische Matratzen sind auf den Körper abgestimmt

Sogenannte ergonomische Matratzen sind optimal auf Ihr Körpergewicht, Ihre Körperform und Ihre bevorzugte Schlafposition abgestimmt. „Ergonomisch“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sich die Matratze bestmöglich an Ihre individuellen Bedürfnisse für ein gesundes Liegen und einen gesunden Schlaf anpasst. Ihre Wirbelsäule kann sich nachts erholen und Rückenschmerzen werden vermieden. Für die Ergonomie sind neben der richtigen Größe der Matratze auch die Qualität und das passende Material wichtig. Viele ergonomische Matratzen verfügen über eine Körperzonen-Einteilung mit mehreren Liegebereichen, die durch unterschiedliche Festigkeiten gekennzeichnet sind. Sowohl Seiten-, Rücken- als auch Bauchschläfer können so bequem liegen, ohne dass es zu schmerzhaften Druckstellen im Schulter- oder Beckenbereich kommt. Aber egal, in welcher Schlafposition Sie liegen: In jedem Fall sollte Ihre Wirbelsäule gerade liegen, also weder durchhängen noch gekrümmt werden.

In einem Matratzen-Fachgeschäft können Sie sich über die für Sie optimale ergonomische Matratze beraten lassen und probeliegen. Im Internet bieten einige Shops Online-Fragebögen an, in denen Sie Aussagen zu Ihrem Körpertyp, möglichen körperlichen Beschwerden, Allergien und sonstigen Punkten machen müssen. Anschließend wird Ihnen eine zu Ihren Angaben passende Matratze empfohlen.

Welche Arten von Matratzen gibt es?

Matratzen unterscheiden sich vor allem hinsichtlich des Materials, aus dem sie gefertigt sind. Im Folgenden stellen wir Ihnen die beliebtesten Arten von Matratzen vor.

Federkern-Matratzen: Sie enthalten im Innern einzelne, in kleine Beutel eingenähte Metallfedern, die miteinander verbunden sind. Federkern-Matratzen zählen zu den beliebtesten Matratzen-Arten, denn sie sind in der Regel günstig und robust. Sie eignen sich auch für übergewichtige Menschen, da sie formstabil sind, sowie für Menschen, die stark schwitzen, da sie besonders gut Feuchtigkeit abführen können. Man liegt auf Federkern-Matratzen etwas fester, ohne dabei einzusinken.

Kaltschaum-Matratzen: Kaltschaum-Matratzen sind ebenfalls sehr beliebt und oft recht günstig zu haben. Sie werden aus Kunststoffen, sogenannten kalt aufgeschäumten Polyethanen, hergestellt, sind relativ leicht und strapazierfähig. Kaltschaum-Matratzen zeichnen sich außerdem durch eine hohe Elastizität, unterschiedliche Zonen und eine gute Haltbarkeit aus. Besonders geeignet sind sie für Menschen, die tendenziell eher frieren, da Kaltschaum-Matratzen Wärme gut speichern können. Bei Rückenproblemen eignen sie sich ebenfalls. Bei Allergikern hingegen können die Polyethane in den Kaltschaum-Matratzen mitunter Allergien auslösen.

Latex-Matratzen: Sie bestehen meistens aus einem synthetischen Material und nicht aus Naturkautschuk, oder aus einem Mix aus natürlichem und künstlich hergestelltem Gummi. Ein Vorteil von Latex-Matratzen ist, dass sie sehr punktelastisch sind, das bedeutet, dass jeweils der Bereich der Matratze nachgibt, auf den Ihr Körper beim Liegen direkt Druck ausübt. So werden Ihre Körperstellen nicht gestaucht, sondern entlastet. Außerdem regulieren sie gut Feuchtigkeit und Wärme und sich auch für Allergiker geeignet. Zu den Nachteilen von Latex-Matratzen gehören, dass sie deutlich schwerer sind als die meisten anderen Matratzen-Materialien und bis zu 25 Kilogramm wiegen können. Auch sind sie häufig recht teuer in der Anschaffung.

Worauf muss ich noch bei Matratzen achten?

Um gesund liegen und schlafen zu können, sollten Sie bei Matratzen auf den Härtegrad achten. Denn Matratzen weisen unterschiedliche Härtegrade auf: von H1 für extrem weich bis H4 für extrem hart. Doch Sie sollten wissen, dass Härtegrade keiner festgelegten Norm entsprechen und sie bei den jeweiligen Matratzen-Herstellern variieren können. Welcher Härtegrad für Sie geeignet ist, hängt unter anderem von Ihrer Körpergröße, Ihrem Gewicht sowie möglichen körperlichen Problemen wie Rückenschmerzen ab.

Neben der richtigen Matratze spielt schließlich noch der passende Lattenrost eine wichtige Rolle für einen gesunden Schlaf. Auch hier gibt es verschiedene Modelle und Einstellmöglichkeiten, und nicht jede Matratze lässt sich mit jedem Lattenrost kombinieren.

Weitere Informationen

Autor: Dr. med. Martin Waitz, Redaktion medproduction, www.medproduction.de
Datum der letzten Aktualisierung: August 2021
Quellen:
BR: Gesunder Rücken – Die passende Matratze. https://www.br.de/gesundheitstag/rueckenschmerzen/ruecken-matratze-bett-schlaf-bandscheiben-federkern-matratze-latex-100.html (Abruf: 08/2021)
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Schlafstörungen. https://www.gesundheitsinformation.de/schlafstoerungen.2179.de.html (Abruf: 08/2021)
Neurologen und Psychiater im Netz: Was sind Schlafstörungen? https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/erkrankungen/schlafstoerungen/was-sind-schlafstoerungen/ (Abruf: 08/2021)