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Wechseljahre: Beginn, Dauer, Beschwerden und Hilfe
Frauen erleben ihre Wechseljahre sehr unterschiedlich. Manche Frauen leiden stark unter Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen oder Schlafstörungen, andere wiederum haben kaum oder gar keine Beschwerden. In welchem Alter die Wechseljahre beginnen, wie lange sie dauern und wo Frauen Hilfe bei Beschwerden finden können, erfahren Sie hier.
Als Wechseljahre, medizinisch Klimakterium genannt, bezeichnet man den Zeitraum, in dem der Körper der Frau immer geringere Mengen des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen produziert. Die Monatsblutung wird infolgedessen immer unregelmäßiger, bis sie schließlich ganz ausbleibt. Die letzte Monatsblutung nennen Mediziner Menopause. Bis zur Menopause kann die Frau während der Wechseljahre noch schwanger werden, danach nicht mehr.
Wann beginnen die Wechseljahre?
Bei einigen Frauen beginnen die Wechseljahre bereits mit Anfang 40, im Durchschnitt haben Frauen ihre letzte Monatsblutung im Alter von 51 Jahren. Dies ist aber von Frau zu Frau verschieden: Manche Frauen kommen deutlich früher, andere deutlich später in die Wechseljahre. Mediziner unterteilen die Wechseljahre in drei Phasen:
- die Perimenopause: die Zeitphase, kurz bevor die Menstruation ausbleibt
- die Menopause: die letzte Monatsblutung
- die Postmenopause: die letzte Phase der Wechseljahre, die ein Jahr nach dem Ausbleiben der Monatsblutung beginnt
Wie lange dauern die Wechseljahre?
Wie lange die Wechseljahre dauern, ist schwer zu sagen. Zum einen widersprechen sich die Studien zu dieser Frage mitunter erheblich, zum anderen sind die Dauer und der Verlauf der Wechseljahre von Frau zu Frau unterschiedlich. Sicher ist, dass die hormonellen Umstellungen in den Wechseljahren einige Jahre andauern. Eine amerikanische Studie kam zu dem Ergebnis, dass die durchschnittliche Dauer der Wechseljahre 7,4 Jahre beträgt.
Studien deuten zudem darauf hin, dass der Beginn und die Dauer der Wechseljahre von einigen Faktoren abhängen, unter anderem:
- Erbliche (genetische) Faktoren: Die letzte Monatsblutung tritt bei Müttern und Töchtern ungefähr im gleichen Alter ein.
- Anzahl der Geburten: Bei Frauen, die mehrere Kinder geboren haben, treten die Wechseljahre früher ein.
- Rauchen: Starke Raucherinnen kommen ebenfalls früher in die Wechseljahre.
- Gewicht: Übergewicht, aber auch Untergewicht scheinen einen Einfluss auf den Beginn der Wechseljahre zu haben.
- Zykluslänge: Die Länge des Monatszyklus beeinflusst Studien zufolge ebenfalls den Beginn der Wechseljahre.
Was sind typische Wechseljahresbeschwerden?
Die Wechseljahre gehen nicht zwangsläufig mit Beschwerden einher: Ein Drittel der Frauen hat gar keine Wechseljahresbeschwerden, ein weiteres Drittel klagt nur über leichte Beschwerden und beim letzten Drittel der Frauen sind die Beschwerden in den Wechseljahren so stark, dass sie eine Behandlung erforderlich machen. Auch der Beginn der Wechseljahre ist von Frau zu Frau verschieden: Manche Frauen merken nicht, wenn sie in die Wechseljahre kommen, andere hingegen bekommen den Beginn durch starke Symptome deutlich zu spüren.
Typische Beschwerden in den Wechseljahren sind:
- Hitzewallungen und Schweißausbrüche
- Schlafstörungen
- Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmung
- Trockene Scheide
- Gewichtszunahme
Manchen Frauen macht es zu schaffen, dass sie nach der Menopause nicht mehr fruchtbar sind und nicht mehr schwanger werden können. Auch läuten die Wechseljahre eine Phase des Älterwerdens der Frau ein, worunter einige Frauen leiden. Doch haben die Wechseljahre auch ihre positiven Seiten: Wer früher zum Beispiel unter starken Menstruationsbeschwerden oder einer Endometriose gelitten hat, hat nach den Wechseljahren hiermit keine Probleme mehr. Auch über die Verhütung einer Schwangerschaft muss sich eine Frau nach der Menopause keine Gedanken mehr machen.
Falls Sie erste Anzeichen oder bereits starke Symptome von Wechseljahresbeschwerden bemerken, wenden Sie sich an Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt. Sie bzw. er ist die erste Anlaufstelle, wenn Sie Hilfe bei Wechseljahresbeschwerden benötigen. Die Frauenärztin bzw. der Frauenarzt kann eine sichere Diagnose stellen, ob Sie sich in den Wechseljahren befinden und ob eine medizinische Behandlung Ihrer Beschwerden nötig und sinnvoll ist.
Weitere Informationen
Autor: Redaktion medproduction
Medizinische Qualitätssicherung: Dr. med. Martin Waitz
Datum: August 2021
Quellen:
Berufsverband der Frauenärzte e.V.: Wechseljahre & Wechseljahresbeschwerden. https://www.frauenaerzte-im-netz.de/koerper-sexualitaet/wechseljahre-klimakterium/ (Abruf: August 2021)
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Wechseljahrsbeschwerden. https://www.gesundheitsinformation.de/wechseljahrsbeschwerden.2171.de.html (Abruf: August 2021)
Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (OEGGG), Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG): S3-Leitlinie Peri- und Postmenopause – Diagnostik und Interventionen. AWMF-Register-Nr.: 015-062 (Stand: Januar 2020)