Schnupfen (Rhinitis)

Ursachen: Was sind die Ursachen von Schnupfen?

Schnupfen ist ein Symptom, bei dem die Nasenschleimhaut entzündet und gereizt ist. Der akute Schnupfen wird durch verschiedene Viren ausgelöst, vor allem durch Rhinoviren. In den Wintermonaten tritt akuter Schnupfen gehäuft auf, meist als Folge einer Erkältung oder einer Grippe (Influenza). Er wird durch Tröpfcheninfektion übertragen und hat eine sehr kurze Inkubationszeit – die ersten Symptome können sich schon wenige Stunden nach der Ansteckung zeigen.

Eine andere, weit verbreitete Ursache für Schnupfen sind Allergien. Der allergische Schnupfen wird durch Pollen oder Milben ausgelöst und je nach Dauer in zwei Klassen eingeteilt: Der intermittierende allergische Schnupfen kommt nur zu bestimmten Zeiten vor, beispielsweise während des Pollenflugs in den Frühlings- und Sommermonaten (Heuschnupfen), während der persistierende allergische Schnupfen ganzjährig auftritt, etwa bei der Hausstaubmilbenallergie.

Chronischer nicht-allergischer Schnupfen ist dagegen oft die Folge von Polypen an der Nasenschleimhaut.

Beschwerden: Wie äußert sich Schnupfen?

Häufigstes Anzeichen für einen Schnupfen ist ein dünnflüssiges oder zähes Sekret aus der Nase, die „Nase läuft“. Durch die angeschwollenen Schleimhäute in der Nase bekommt man außerdem weniger Luft. Zunächst treten jedoch „trockene“ Symptome auf. So ist der Nasen- und Rachenraum gereizt und Betroffene müssen häufiger niesen. Allgemeine Abgeschlagenheit und Müdigkeit sind außerdem typische Begleitmerkmale für einen akuten Schnupfen.

Diagnose: Wie wird Schnupfen diagnostiziert?

In einem Gespräch über die Beschwerden und die Vorgeschichte lassen sich zunächst die möglichen Ursachen des Schnupfens herausfiltern. Tritt er im Rahmen einer Erkältung oder einer Grippe (Influenza) auf, ist die Beurteilung des Nasensekrets und der Schleimhäute in der Regel ausreichend. Besteht der Verdacht auf einen allergischen Schnupfen, sind die Tests umfangreicher: Um herauszufinden, um welche Form des allergischen Schnupfens es sich handelt und auf welchen Auslöser die allergische Reaktion zurückzuführen ist, sind Allergietests sinnvoll. Nasenpolypen lassen sich entweder mit bloßem Auge finden oder mithilfe eines Endoskops, das durch eine kleine Kamera detaillierte Ansichten des Naseninneren erlaubt.

Behandlung: Wie kann Schnupfen behandelt werden?

Der akute Schnupfen als Begleiterscheinung einer Erkältung heilt in der Regel schnell wieder ab. Sind die Schleimhäute stark geschwollen und behindern die Atmung, empfiehlt es sich, kurzfristig abschwellende Nasentropfen (Sympathomimetika) zu benutzen. Sie erweitern die Atemwege und erhöhen so die Sauerstoffzufuhr, wirken aber auch stimulierend, weshalb sich nur eine kurzfristige Anwendung empfiehlt. Außerdem kann die längere Anwendung zu einem sogenannten vasomotorischen Schnupfen führen. Durch den ständigen Gebrauch von Nasentropfen trocknet die Nasenschleimhaut aus, gleichzeitig wird sie gereizt und schwillt erneut an – eine „Abhängigkeit“ entsteht, da die Nasentropfen nun noch häufiger angewendet werden.

In einigen Fällen von Schnupfen sind Antibiotika sinnvoll, zum Beispiel wenn zusätzlich eine Nasennebenhöhlen-Entzündung oder andere bakterielle Infekte bestehen. Erleichterung bei akutem Schnupfen können außerdem bewährte Hausmittel wie Kamilledampfbäder, Inhalieren (zum Beispiel Campher, Menthol) und Nasenspülungen verschaffen.

Der allergische Schnupfen lässt sich am besten behandeln, indem man das auslösende Allergen meidet. Da dies nicht immer möglich ist, ist eine Hyposensibilisierung oder eine spezifische Immuntherapie ratsam. Dabei erhält man über einen bestimmten Zeitraum leichte Dosen des allergieauslösenden Stoffs. Dies soll die Toleranzgrenze gegenüber den Allergenen heraufsetzen. Wirkstoffe wie Cromoglicinsäure und Kortison-Präparate lindern die Beschwerden des allergischen Schnupfens, werden jedoch nur symptomatisch angewendet und helfen nicht gegen die Ursache. Sind Nasenpolypen der Grund für den Schnupfen, wirken bei kleineren Polypen Kortison-Präparate. Meist werden diese Schleimhautwucherungen jedoch operativ entfernt.

Prognose: Wie ist die Prognose von Schnupfen?

Normalerweise klingt ein akuter Schnupfen nach einiger Zeit von allein wieder ab. In einigen Fällen kann er sich jedoch auf andere Teile des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs ausweiten und etwa eine Nasennebenhöhlen-Entzündung verursachen. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr und körperliche Schonung beschleunigen die Heilung. Je früher ein allergischer Schnupfen erkannt wird, desto besser lässt er sich behandeln.

Vorbeugung: Wie kann man Schnupfen vorbeugen?

Vor allem in den Wintermonaten, der „Hochsaison“ des akuten Schnupfens, empfiehlt sich die Stärkung der Immunabwehr (Immunsystem), um entzündlichen Erkrankungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich vorzubeugen. Dazu gehört eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung, körperliche Bewegung an der frischen Luft sowie ausreichend Entspannung. Vitamin C als Nahrungsergänzungsmittel ist dagegen zur Vorbeugung von Schnupfen nicht wirksam. Besser ist es, wie bei einer Grippe oder Erkältung auf eine angemessen Händehygiene zu achten.

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Datum der letzten Aktualisierung: November 2017
Quellen:
Baenkler, H.-W.: Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2014
Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2017
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Erkältungen vorbeugen: Händewaschen schützt mehr als Vitamine: www.iqwig.de (Abruf: 11/2017)
National Health Service (NHS): Rhinitis, non-allergic. www.nhs.uk (Abruf: 11/2017)