Schweinegrippe (Neue Influenza)

Ursachen: Was sind die Ursachen von Schweinegrippe?

Die Ursache der Schweinegrippe (Neue Influenza) ist eine Infektion mit Grippe-Viren des Typs A/H1N1. Erstmals ist die Neue Influenza im April 2009 in Mexiko aufgetreten. Inzwischen hat sie sich weltweit ausgebreitet. Die Schweinegrippe wird, ebenso wie die saisonale Grippe (Influenza), durch Tröpfcheninfektion, zum Beispiel beim Husten, Niesen oder Sprechen, übertragen. Wahrscheinlich werden die Schweinegrippe-Erreger auch über verunreinigte Oberflächen, beispielsweise Türklinken, verbreitet. Die Viren gelangen dabei über die Hand in Mund, Augen oder Nase.

Beschwerden: Wie äußert sich die Schweinegrippe?

Die ersten Symptome der Schweinegrippe treten etwa ein bis fünf Tage nach der Infektion auf (Inkubationszeit). Typische Beschwerden sind plötzlich eintretendes Fieber, Reizhusten sowie Muskel- und Kopfschmerzen. Oft treten auch Halsschmerzen, allgemeine Abgeschlagenheit und Schweißausbrüche auf. In manchen Fällen verursacht die Neue Grippe auch Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall (Diarrhö). Die Schweinegrippe verläuft meist sehr mild, so dass sich die infizierten Personen nach wenigen Tagen vollständig erholen. In seltenen Fällen treten aber auch schwere Komplikationen wie eine Lungenentzündung (Pneumonie) auf, die eine intensive Behandlung im Krankenhaus erforderlich machen.

Diagnose: Wie wird die Schweinegrippe diagnostiziert?

Besteht der Verdacht auf Schweinegrippe, ist es sinnvoll, einen Arzt zu Rate zu ziehen. Um zu verhindern, dass man im Wartezimmer andere Patienten mit der Neuen Influenza ansteckt, sollte der Arzt zuvor telefonisch von dem Verdacht informiert werden. Die Schweinegrippe lässt sich sicher mithilfe eines Abstrichs aus der Nase oder dem Rachen diagnostizieren. Der Test auf Schweinegrippe sollte so schnell wie möglich nach dem ersten Auftreten der Symptome erfolgen.

Behandlung: Wie kann die Schweinegrippe behandelt werden?

Die Schweingrippe lässt sich mit Medikamenten behandeln, welche die Vermehrung der Viren unterdrücken (Virustatika). Wirkstoffe der Wahl sind sogenannte Neuramidasehemmer wie Oseltamivir und Zanamivir. Damit die Medikamente wirken können, müssen sie schon zu Beginn der Erkrankung eingenommen werden. Verläuft die Schweinegrippe mild, reicht es meist aus, die Symptome zu behandeln. Gegen Fieber und Schmerzen helfen Medikamente mit den Wirkstoffen Paracetamol oder Acetylsalicylsäure. Kinder sollten Acetylsalicylsäure jedoch nicht einnehmen, da dies zu schweren Komplikationen wie dem Reye-Syndrom führen kann. Als Hustenstiller eignet sich Kodein.

Prognose: Wie ist die Prognose von Schweinegrippe?

Die Schweinegrippe verläuft in der Regel mild und klingt nach ein bis zwei Wochen ohne bleibende Folgen ab. In seltenen Fällen treten jedoch schwere Komplikationen wie Lungenentzündung (Pneumonie), Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) oder eine Wasseransammlung in der Lunge (Lungenödem) auf. Im Gegensatz zur saisonalen Grippe (Influenza), die vor allem für Kinder, ältere und geschwächte Personen gefährlich ist, kann die Neue Grippe auch bei jungen, gesunden Menschen Komplikationen verursachen. Besonders gefährdet sind jedoch Personen mit Grunderkrankungen wie Asthma bronchiale, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Auch Menschen mit einem geschwächten Abwehrsystem (Immunsystem) und Schwangere haben ein erhöhtes Risiko für Komplikationen.

Vorbeugung: Wie kann man der Schweinegrippe vorbeugen?

Einfache Hygienemaßnahmen, wie regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Seife, helfen einer Infektion mit der Schweinegrippe vorzubeugen. Außerdem ist es empfehlenswert, sich nicht mit den Händen im Gesicht zu berühren, da die Viren von der Hand über den Mund oder die Nase in den Körper eindringen können.

Die sicherste Möglichkeit, sich gegen die Schweinegrippe zu schützen, ist die Impfung. Seit Oktober 2009 steht in Deutschland ein Wirkstoff gegen die Schweinegrippe zur Verfügung. Da der saisonale Grippe-Impfstoff die drei aktuell am häufigsten auftretenden Influenza-Typen beinhaltet, umfasst er künftig auch das Schweinegrippe-Virus H1N1. Daher hat die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts (STIKO) die spezielle Impfempfehlung für die Schweinegrippe zurückgezogen.

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Autor: Dr. rer. medic. Ayscha Lucas-Gesing
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Datum der letzten Aktualisierung: November 2017
Quellen:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZgA: www.bzga.de (Abruf: 11/2017)
Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2017
Robert Koch-Institut: Influenza. www.rki.de (Abruf: 11/2017)