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Magenspiegelung (Gastroskopie)
Definition: Was ist eine Magenspiegelung?
Eine Magenspiegelung (Gastroskopie) ist die Untersuchung des Magens per Endoskopie. Ein flexibler Schlauch, das Gastroskop, wird über den Mund durch die Speiseröhre (Ösophagus) bis in den Zwölffingerdarm eingeführt. Auf diese Weise lassen sich Krankheiten und Veränderungen wie eine Magenschleimhaut-Entzündung (Gastritis) erkennen. Die Magenspiegelung wird meist ambulant im Krankenhaus, in einer internistischen Praxis oder bei einem Facharzt für Gastroenterologie (Magen-Darm-Heilkunde) durchgeführt. Das Gastroskop hat einen Durchmesser von weniger als einem Zentimeter und ist mit einer Kamera und Miniaturinstrumenten ausgestattet.
Durchführung: Wie wird die Magenspiegelung durchgeführt?
Es ist notwendig, nüchtern zur Magenspiegelung zu erscheinen, um das Mageninnere beurteilen zu können. Zwischen der letzten Mahlzeit und der Untersuchung sollten mindestens zwölf Stunden liegen. Da eine Magenspiegelung etwas unangenehm sein kann, wird vorher ein Beruhigungsmittel (zum Beispiel Diazepam oder Midazolam) oder ein leichtes Narkosemittel (zum Beispiel Propofol) verabreicht. Wer dies nicht möchte, kann darauf verzichten. Da der Rachen unter Umständen durch das Einführen des Endoskops gereizt wird, kann er mit einem Lidocain-Spray betäubt werden.
Der Untersuchte liegt bei der Magenspiegelung auf der linken Seite. Der Arzt schiebt das Endoskop durch den Mund in die Speiseröhre über den Magen bis in den Zwölffingerdarm vor. Währenddessen wird der Magen mit Luft aufgebläht, um die Sicht zu verbessern. Mithilfe der Miniaturzangen am Endoskop kann der Arzt Gewebeproben (Biopsien) aus dem Magen und dem Zwölffingerdarm entnehmen, die anschließend mikroskopisch untersucht werden. So lassen sich Entzündungen oder Tumoren erkennen und frühzeitig behandeln. Auch therapeutische Maßnahmen und kleine chirurgische Eingriffe können während der Behandlung vorgenommen werden. Die Magenspiegelung dauert etwa 20 Minuten.
Anwendungsgebiete: Was sind die Anwendungsgebiete der Gastroskopie?
Eine Magenspiegelung ist ratsam, wenn bestimmte Beschwerden von längerer Dauer sind:
- Anhaltendes Sodbrennen
- Schluckstörungen
- Anhaltende Übelkeit
- Brechreiz und Erbrechen
Eine Gastroskopie gehört heute zu den gängigen Untersuchungsmethoden in der Magen-Darm-Heilkunde (Gastroenterologie). Unter anderem lassen sich folgende Krankheiten und Befunde mithilfe einer Magenspiegelung diagnostizieren:
- Magenschleimhaut-Entzündung (Gastritis)
- Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre
- Helicobacter pylori-Infektion
- Magentumoren (zum Beispiel Magenkrebs)
- Magenhernien (Magenvorfall)
Risiken und Komplikationen Welche Risiken birgt eine Magenspiegelung?
Im Allgemeinen ist die Magenspiegelung eine risikoarme, nicht schmerzhafte Untersuchungsmethode. Das Einführen des Endoskops über den Mund in den Magen kann unangenehm sein. Nach der Untersuchung können vorübergehend Schluckbeschwerden und Heiserkeit auftreten. In seltenen Fällen kommt es zu folgenden Komplikationen:
- Verletzung der Magen- und Dünndarm-Schleimhäute
- Blutungen
- Einreißen der Magenwand (Magenperforation)
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