AFP (Alpha-Fetoprotein)

Was bedeutet der Laborwert AFP?

AFP (Alpha-Fetoprotein) ist ein Eiweiß, das im Verdauungstrakt, in der Leber und im Dottersack des Fötus – also des ungeborenen Kindes ab der 9. Schwangerschaftswoche – gebildet wird. Bei gesunden Erwachsenen ist AFP nur in kleinsten Spuren nachweisbar. Ausnahme sind Schwangere, da AFP vom Fötus über den Mutterkuchen (Plazenta) in das mütterliche Blut übergehen kann.

Wann wird der Laborwert AFP gemessen (welche Indikation)?

Bei Erwachsenen wird AFP als Tumormarker beim Verdacht auf einen bösartigen Tumor – vor allem Leberkrebs und, zusammen mit HCG (Humanes Choriongonadotropin), Keimzelltumoren (wie Eierstockkrebs oder Hodenkrebs) – bestimmt. Auch zur Kontrolle bei Leberzirrhose und chronischer Leberentzündung (Hepatitis) eignet sich die AFP-Messung.

Wie wird der Laborwert AFP gemessen?

AFP (Alpha-Fetoprotein) wird im Blut gemessen und im Labor mittels Immunoassay bestimmt.

Wie lauten die Referenzwerte für den Laborwert AFP?

Die Grenzwerte für AFP (Alpha-Fetoprotein) sind:

  • Erwachsene: <10 µg/l
  • Schwangere: 30 bis über 400 µg /l (Maximalwert in der 30.-34. SSW)

Was bedeutet eine Erhöhung des Laborwerts AFP?

Eine Erhöhung von AFP (Alpha-Fetoprotein) kann bei – nicht schwangeren – erwachsenen Frauen sowie bei erwachsenen Männern folgende Ursachen haben:

  • Leberzirrhose
  • Akute oder chronische Leberentzündung (Hepatitis)
  • Leberkrebs (Leberzellkarzinom)
  • Keimzelltumoren (Eierstockkrebs, Hodenkrebs)
  • Selten andere Tumoren (wie Magenkrebs, Darmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs)

Was bedeutet eine Erniedrigung des Laborwerts AFP?

Wird AFP als Tumormarker während einer Krebstherapie oder im Rahmen der Krebsnachsorge gemessen und fallen die Werte im Verlauf ab, spricht dies dafür, dass die Therapie anschlägt und der Tumor (z.B. der Leberkrebs) erfolgreich bekämpft wurde.

Weitere Informationen

Autor: Dr. med. M. Waitz
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum: Januar 2012
Letzte Aktualisierung: Januar 2015
Aktualisiert durch: Miriam Lossau, Diplom-Fachjournalistin
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL): Labtestsonline. www.labtestonline.de (Abruf: 01/2015)
Dörner, K.: Taschenlehrbuch Klinische Chemie und Hämatologie. Thieme, Stuttgart 2013
Neumeister, B.: Klinikleitfaden Labordiagnostik. Elsevier Urban & Fischer, München 2009
Online-Informationen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik: www.uke.de (Abruf: 01/2015)